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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2017/0071
Das Dreisamtal auf handgezeichneten Karten der Frühen Neuzeit

Von

Claudius Heitz

Einleitung

Historische Karten und Pläne faszinieren unmittelbar durch ihre Anschaulichkeit. Sie dokumentieren
geografische, aber auch rechtliche, wirtschaftliche und kulturelle Verhältnisse eines
abgegrenzten Raumes zu einer bestimmten Zeit. Gleichzeitig verraten sie einiges über Raumvorstellungen
sowie über vermessungstechnische und darstellerische Mittel der jeweiligen Zeit.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass sie grafische Hilfskonstruktionen bleiben, Raummodelle
, die in ihrer Darstellungsweise begrenzt sind. Welchen Quellenwert besitzen sie? Wie aussagekräftig
sind die Informationen, die sie enthalten?1

Von der historischen Forschung sind Karten und Pläne gegenüber schriftlichen Quellen lange
vernachlässigt worden. Und auch in den Archiven führten sie bis in die jüngere Vergangenheit
ein Schattendasein. Dass im Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA) während des 19. Jahrhunderts
Karten und Pläne aus Akten entnommen und separat gelagert wurden, oft ohne den
ursprünglichen archivalischen Zusammenhang zu vermerken, ist ein eindrücklicher Hinweis
auf diese stiefmütterliche Behandlung. Teilweise wurden die Stücke lieblos auf Karton aufgeklebt
. Wegen ihres Formats und in vielen Fällen auch wegen starker Beschädigungen stellten sie
Archivare vor größere Herausforderungen. Spätestens seit der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde
ihr Wert mehr und mehr erkannt, in einigen Fällen gelang es, den ursprünglichen Zusammenhang
der Karten zu rekonstruieren, d.h. die zugehörigen Aktenstücke zu ermitteln, denen sie
entnommen worden waren.2

Das Generallandesarchiv besitzt eine umfangreiche Sammlung von Karten und Plänen. Sie
besteht aus drei Teilen: 1. Militärkarten und -pläne, 2. Gemarkungspläne, die in der Mehrzahl
aus den Behördenregistraturen ausgesondert wurden, sowie 3. gedruckte Karten. Unter der Archivsignatur
H (allgemeine Kartensammlung) werden rund 27.500 Einzelstücke zusammenge-
fasst. Für die Gemarkungspläne existiert seit 2001 ein umfassendes Inventar,3 während andere
Kartenbestände noch immer kaum erschlossen sind; detaillierte Findmittel sind teilweise nur

Für Anregungen und hilfreiche Hinweise danke ich herzlich Theo Gremmelspacher, Rüdiger Hitz, Wolfgang
Hug, Dargleff Jahnke und Norbert Ohler.

Hansmartin Schwarzmaier: Kartographie und Gerichtsverfahren. Karten des 16. Jahrhunderts als Aktenbeilage
. Zugleich ein Katalog der ältesten handgezeichneten Karten des Generallandesarchivs Karlsruhe,
in: Aus der Arbeit des Archivars. Festschrift für Eberhard Gönner, hg. von Gregor Richter (Veröffentlichungen
der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg 44), Stuttgart 1986, S. 163-186; vgl.
auch: Landkarten aus vier Jahrhunderten, Katalog zur Ausstellung des Generallandesarchivs Karlsruhe
1986, bearb. von Heinz Musall u.a. (Karlsruher Geowissenschaftliche Schriften, Reihe A: Kartographie
und Geographie 3), Karlsruhe 21987.

Gemarkungspläne im Generallandesarchiv Karlsruhe, bearb. von Marie Salaba und Gisela Schenck
(Veröffentlichungen der Staatlichen Archiv Verwaltung Baden-Württemberg 52/1 und 52/2), Stuttgart
2001; sehr informativ ist die Einleitung der Bearbeiterinnen auf S. 9-21.

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