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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2017/0103
Am 16. Januar 1832 heiratete sie Ludwig von Waenker, den ältesten Sohn des Arztes und
Geheimen Hofrats („Stadt-Physikus von Freiburg") Dr. Anton Waenker von Dankenschweil und
der Theresia, Tochter des Thomas Stutz.

Die Familie von Wanker/Waenker ist seit dem 18. Jahrhundert in Freiburg ansässig. Maria
Elisabeth Waenker von Dankenschweil nimmt in ihrem Tagebuch Bezug auf die Geschichte
dieser Familie. Auf dem Alten Friedhof in Freiburg befindet sich neben der Michaelskapelle das
Grabmal eines Ferdinand Geminian Wanker (1758-1832), der zum ersten Freiburger Erzbischof
bestimmt war, aber noch vor seiner Ernennung verstarb.42 Johann Martin Wanger (oder Wanker),
Doktor beider Rechte sowie Sohn des Johannes Wanker und der Freiburger Bürgerstochter Maria
Ursula Schillerin, heiratete 1744 die damals 24-jährige Anna Maria aus dem Adelsgeschlecht
von Dankenschweil, die letzte Trägerin dieses Namens.43 Deren Sohn Anton Xaver erwarb in St.
Petersburg durch Handel ein Vermögen. Er besaß einen Landsitz mit Leibeigenen, wurde vom
Zaren geadelt und erbat sich als Sohn des letzten Sprosses der Familie von Dankenschweil vom
Heroldamt in Wien die Erhebung in den reichsritterlichen Adelsstand. Kaiser Franz II. kam dieser
Bitte nach und erhob ihn durch Diplom vom 28. November 1796 in des heiligen römischen
Reichs erblichen Adelsstand mit dem Prädicate von Dankenschweil und unter Verleihung des
untenstehend beschriebenen adeligen Wappens44. Er erhielt das Recht, Adel und Wappen seiner
Mutter von Dankenschweil als Reichsadel in seiner Familie zu vererben. Seitdem heißt der
Zweig der ehemaligen Wanker „Waenker von Dankenschweil".45

Anton Xaver hatte zwei Söhne: den bereits erwähnten Mediziner Anton (1778-1861) und den
promovierten Juristen Otto Waenker von Dankenschweil (1808-1885). Otto war als Rechtsanwalt
und von 1878 bis 1881 Abgeordneter des Deutschen Reichstags für die Zentrumspartei eine bekannte
Freiburger Persönlichkeit.46 Seine Kanzlei befand sich am Karlsplatz 5.47 Außerdem trat
er als Autor juristischer, kirchenrechtlicher und historischer Studien in Erscheinung.48

Die Waenker von Dankenschweil waren katholisch, mit engen Kontakten auch zum
Freiburger Klerus. Der Freiburger Erzbischof Hermann von Vicari spendete am Pfingstmontag
1865 der Tochter Maria das Sakrament der Firmung. Deren 1883 geborene Tochter, ebenfalls mit
dem Namen Maria (Föhrenbach) ist die Mitgründerin und spätere Generalpriorin des Freiburger
Klosters St. Lioba in Günterstal („Maria Benedicta").49 Maria Föhrenbach ist außerdem die
Patentochter von Ida Kuenzer, deren Cousine zweiten Grades sie zugleich ist.50 Während der
NS-Zeit war sie Repressalien seitens der Gestapo ausgesetzt. Ihr Grab befindet sich heute auf
dem Klosterfriedhof bei einer kleinen Kapelle.51

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42 Ingrid Kühbacher: Sie lebten in Freiburg. Erinnerungen beim Gang über den Alten Friedhof, Freiburg
21989, S. 61: Die Grabinschrift bezeichnet ihn als Archiepiscopus Friburgensis designatus.

Krebs (wie Anm. 36), S. 23; Kühbacher (wie Anm. 42), S. 61.

Cast (wie Anm. 36), S. 333.

Krebs (wie Anm. 36), S. 24. Die Änderung von „Wanger" in „Waenker" geht auf die französische Schreibweise
zurück, die Anton Xaver in Lyon benutzte, als er sich „Vainqueur" schrieb.

Kühbacher (wie Anm. 42), S. 61.

Freiburger Adreß-Kalender von 1865.

https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Waenker_von_Dankenschweil.

Edelgard Spaude: Maria Föhrenbach, in: Freiburger Biographien, hg. von Peter Kalchthaler und Walter
Preker, Freiburg 2002, S. 240f.

Waenker von Dankenschweil (wie Anm. 36), Tagebuch 1883, S. 343; vgl. Hans-Josef Wollasch: Ida
Kuenzer, in: Badische Biographien N.F. V, hg. von Fred L. Sepaintner, Stuttgart 2005, S. 163-165.

Spaude (wie Anm. 49). Siehe auch den Exkurs in diesem Beitrag zur Familie Kuenzer.

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