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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2017/0131
beruhen, weßwegen er bitten müße, die Verweisung in loco Merdingen durch einen
Commißär nach vorheriger Abrechnung fertigen zu laßen.

Offenbar in unmittelbarem Anschluss an Isidors Stellungnahme gibt auch der Gesuchsteller
Urban Steigert eine Erklärung ab. Sie lautet gemäß Protokoll:

Ich schulde in den Kirchenfond zu Eschbach25 100. f Kapital26 samt dem laufenden
Zins, von welchem Tage weiß ich nicht, dann schulde ich in eine Pflegschaft zu Lehen
100. f21 und einen laufenden Zins; die Pflegschaft und den Tag, von welchem der Zins
leuft, kann ich nicht benennen, jedoch kann der Orts = Vorstand in Merdingen über
meinen Schuldenstand genaue Auskunft ertheilen.

Endlich stehen noch Jakob Streules Ausstände zur Debatte. Mit einem kurzen Hinweis zur
Absenz des Betreffenden findet der Bericht des Bezirksamtes seinen vorläufigen Schlusspunkt:
Sonst wurden keine Forderungen angemeldet, außer von Schaffner Landmann nach der Anlage
25. f2. x28 gegen Jakob Streule, welcher aber nicht erschienen ist.

Der Grund für das Fernbleiben dieses Schuldners lässt sich einer (wiederum in Breisach vorgenommenen
) kurzen Aktennotiz entnehmen, die am 4. August 1832 in Form eines Nachtrags
zum besagten Dossier platziert wurde: Heute erscheint Jakob Streule und erklärt, daß er von
seinem Vorhaben, nach Amerika auszuwandern, abläse.29

Zurück zur Familie Seiinger: Am 10. August 1832, also knapp eine Woche nach
Streules Rückzug von dem geplanten Auswanderungsvorhaben, gibt in Merdingen der
TheilungsCommissaire Schumacher30 in Gegenwart von Bürgermeister Schnurr zu Protokoll, er

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Lörtscher als Hauspächter des Merdinger Gasthauses „Pfauen" bezeugt (o. R). Lörtscher starb übrigens
am 7.12.1839 in Merdingen im Alter von 56 Jahren. Im entsprechenden Sterbeeintrag wird er als Ehemann
der M: Agatha Schneider sowie als bürgerlich in Herchingen im Canton Solothurn in der Schweiz
bezeichnet, StAF, L 10 Nr. 505 (wie Anm. 16), S. 208, Nr. 49. Eine schriftliche Anfrage beim Staatsarchiv
Solothurn führte hinsichtlich eines möglichen Geburtseintrags in den Kirchenbüchern von Egerkingen
(mit Härkingen) zu keinem positiven Resultat (briefliche Auskunft vom 29.10.2015).

Dorf südwestlich von Freiburg.

26 Gemeint sind 100 Gulden.

Zu dieser Abkürzung siehe die voraufgehende Anmerkung.

Gemeint sind die bereits mit Datum vom 9.7.1832 errechneten 25 Gulden und zwei Kreuzer (hierzu siehe
bereits oben).

Die zitierte Notiz findet sich im Anschluss an ein Schreiben, das an das Großherzogliche Amtsrevisorat
dahier [sc. Breisach] gerichtet wurde. Letzteres datiert vom 20.7.1832 und diente als Begleitbrief für ursprünglich
insgesamt 17 Auswanderungsdossiers. Auf die hier erkennbaren weiteren „Fälle", die teilweise
Personen betreffen, die aus der Kaiserstuhlregion (Jechtingen, Sasbach) stammten, kann im vorliegen-
den Rahmen schon aus Platzgründen nicht näher eingegangen werden. Uber das weitere Schicksal Jakob
Streules liegen mir keine weiteren Informationen vor. Sicher scheint zumindest, dass seine Stiefmutter,
Sabina geb. Eglof(f), noch einige Jahre am Leben war: Jakob Streules Vater Martin hatte bald nach dem
Tod seiner ersten Frau am 16.2.1815 der Tochter des Johann Georg Egloff und der Juliana Zäringer das
Jawort gegeben. Nach Martin Streules Ableben blieb Sabina lange Zeit Witwe, bevor sie am 13.1.1834
einen Konrad Fehrenbach ehelichte. Sabina starb schließlich am 7.11.1847 in Merdingen, StAF, L 10 Nr.
504 (wie Anm. 6), Nr. 12 [o. P] (Eheeintrag betreffend Martin Streule und Sabina Eglof[f]); ebd., L 10
Nr. 505 (wie Anm. 16), S. 1, Nr. 1 (Eheeintrag betreffend Sabina Eglof[f] und Konrad Fehrenbach); ebd.,
L 10 Nr. 506 (wie Anm. 11), S. 317, Nr. 35 (Sterbeeintrag betreffend Sabina Eglof[f]).

Zur Identität dieses Amtsinhabers liegen mir bislang keine näheren Informationen vor. Eine Anfrage

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