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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2017/0132
habe vor Ort einen Termin mit Isidor Seiinger wahrgenommen. Im Namen seiner Mutter sowie
seiner Geschwister habe der Gesuchsteller folgende Erklärung abgegeben:

Wir insgesammt haben unsere Güterkaufschillinge für haar Geld verkauft, und aus
unserer Baarschaft die Schulden bezahlt, und die Abrechnung unter uns ausgeglichen.
Bei uns ist also eine Abrechnung und Verweisung überßüßig.

Der Kommißair und Bürgermeister hat sich aus den vorgewiesenen Papieren von der
Richtigkeit deßen, was Isidor Sehlinger hier angiebt, vollkommen überzeugt, und es
ist also in dieser Sache nichts mehr zu thun.

Mit Schumachers Stellungnahme waren die letzten Hindernisse aus dem Weg geräumt. Der
Teilungskommissar schließt seinen Bericht dann auch mit dem Bemerken an die Adresse des
Bezirksamts, [...] daß nunmehr der Auswanderung obiger Personen kein Hinderniß mehr im
Wege liegt, und daß ich [sc. Teilungskommissar Schumacher] Wohldaßelbe auf die Erhebung
der allenfalls noch ausstehenden amtlichen Sportein31 dieser Auswanderer aufmerksam machen
will.

Tatsächlich scheinen die Akten bereits wenige Wochen später, am 4. September 1832, seitens
des Breisacher Bezirksamtes geschlossen worden zu sein. Obervogt Schnetzler hielt am
besagten Tag fest, dass, gestützt auf Informationen, die Bürgermeister Schnurr geliefert habe,
der Auswanderung der Familie Seiinger im Grunde nichts mehr entgegenstehe:

Isidor Seiinger ziehe bereits mehr als 2000. f hinweg, und besitze also weit mehr,
als das erforderliche Reisegeld für sich und seine Familie, und ebenso betrage auch
das Vermögen der Franz Selingerschen Wittwe Theresia Bärmann, welches sie nach
Amerika mitnehme, bereits 400. f.

Was nun die Waldburga Seiinger, Marianna Seiinger, Afra Seiinger u. Clemenz
Seiinger anbelangt, so könne man für jedes dieser 4 Geschwister ein reines Vermögen
von schon 300. f gegenwärtig noch annehmen, da sie sich aus ihrem Vermögen auch
verschiedene Reise-Erfordernisse hätten anschaffen mäßen.

Problematisch scheint hingegen die finanzielle Ausstattung der noch minderjährigen
Seiinger-Sprösslinge gewesen zu sein, stellte sich bezüglich dieser Kinder doch die grundsätzliche
Frage, in welcher Form deren Vermögen zu verwalten sei. Man kam auf Anraten des
Ortsvorstehers Schnurr zu folgendem Resultat:

[...] daß das ganze Vermögen der minderjährigen Seiinger'sehen Kinder ihrem
verheuratheten Bruder Isidor Seiinger, mit welchem sie auswandern, und darnach
die Costen des Transports und der Verpflegung zu bestreiten habe, zur Verwaltung
eingeantwortet werde: Isidor Seiinger sey ihm [sc. Bürgermeister Schnurr] als ein
rechtschaffener Mann bekannt, und ebenso, daß er und seine Geschwister große
Anhänglichkeit und Zuneigung zueinander haben, und es dürfe dem Isidor Seiinger
diese Vermögens = Verwaltung ohne alle Bedenken anvertraut werden.

beim Stadtarchiv Breisach führte zu keinerlei positiven Resultaten (briefliche Auskunft von Herrn Uwe
Fahrer vom 27.10.2015).

Der Terminus Sportel bezieht sich offensichtlich auf bestimmte Gebühren, die von Amts wegen erhoben
wurden.

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