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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2018/0009
Das „Zartener Münster"

Die Baugeschichte der Johanneskapelle in Zarten

Von

Heiko Wagner

Im Jahr 2015 wurde in der Gemeinde Kirchzarten die 1250. Wiederkehr der Erstnennung von
Zarten gefeiert. Der Ort Zarten - heute ein Teil der Gemeinde Kirchzarten - ist als Zarduna
erstmals im Jahr 765 im Rahmen einer Schenkung belegt. Gleichzeitig wird eine marca Zar-
dunensis, ein Herrschaftsbezirk, genannt. Eine weitere Güter üb ertragung an das Kloster St.
Gallen erfolgte 802.1

Die Geschichte der Johanneskapelle

Im folgenden Jahr 2016 bot ein weiteres Jubiläum Anlass zum Feiern: die 1200 Jahre zurückliegende
Erstnennung der hier vorzustellenden Kirche (Abb. 1). Eine Kirche in Zarten wurde
erstmals im Jahr 816 genannt. Damals wurde ein Besitzanteil an der Kirche (partern ecclesie in
Zartunu et quicquid mee portionis ad eam pertinet [...]) an das Kloster St. Gallen übertragen.2
Der hochrangige Schenker Cozpert ist dem Umfeld des fränkischen Königs zuzurechnen. Coz-
pert besaß außerdem umfangreichen Besitz östlich des Schwarzwalds, was indirekt auch einen
Hinweis auf die Wegverbindung über das vorgenannte Mittelgebirge darstellt.

Insgesamt ist zu vermuten, dass ursprünglich, d.h. in der Merowingerzeit, im Dreisamtal
ein früher Königsgut-Komplex lag, als dessen herrschaftliches und soziales Zentrum Zarten
fungierte.3 Auf dieses Reichsgut hatte der jeweilige Breisgaugraf den Zugriff. Die königlichen
Rechte wurden - wie vielerorts - in private (adlige) oder klösterliche Hände gegeben; dieser
Prozess begann bereits in der karolingischen Zeit.

Zu diesen Daten und zum archäologischen Hintergrund vgl. Heiko Wagner: Kelten und Alemannen im

Dreisamtal - Die Schließung einer Fundlücke, in: Schau-ins-Land 135 (2016), S. 7-19. Die historische
Darstellung folgt der Monographie von Bernhard Mangei: Herrschaftsbildung von Königtum, Kirche
und Adel zwischen Oberrhein und Schwarzwald. Untersuchungen zur Geschichte des Zartener Beckens
von der merowingischen bis zur salischen Zeit, Dissertation, Freiburg 2003 (elektronisch publiziert in
freidok). Die umfangreiche und komplizierte Argumentation wird hier nur stark verkürzt dargestellt.
Stellenweise, auch für jüngere Daten, wurde die zum Jubiläum 2015 erschienene Darstellung von Darg-
leff Jahnke: Die St. Johannes-Kapelle in Zarten - ein denkmalpflegerisches Kleinod, in: 1250 Jahre Zarduna
- Kirchzarten im Jubiläumsjahr. Beiträge zur Geschichte, hg. von Gemeinde Kirchzarten, Kirchzarten
2015, S. 66-73, herangezogen.

Mangei (wie Anm. 1), S. 85 und 106.

Ebd., S. 91,98 und llOf.

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