Freiburger historische Bestände - digital

Die „häretischen und verbotenen Bücher"
der Universitätsbibliothek Freiburg

Eine Untersuchung anhand des Catalogus Librorum Omnium

ad Bibliothecam Universitatis pertinentium

Von

Meret Wüthrich

Gegenstand dieses Aufsatzes ist der Catalogus Librorum Omnium ad Bibliothecam Universitatis
pertinentium,1 ein um ca. 1610 angelegtes Verzeichnis über den Buchbestand der allgemeinen
Bibliothek2 der Universität Freiburg. Der Katalog - er soll im Folgenden kurz CL genannt
werden - schließt auf fol. 14r bis 64r einer Papierhandschrift an ein Stipendiatenverzeichnis der
Stiftung des R[everendus] D[omi]n[us] Ioannis Zim[m]erman's alias Neuburgeri3 an. Der CL,
auf dessen Systematik später noch genauer eingegangen werden soll, führt unter der Rubrik
Libri Haeretici et Prohibiti4 und Supplementum Haereticorum et Librorum Prohibitorum5 reformatorische
und häretische Schriften auf (Abb. 1 und 2).

Der CL ist zwar, seit er in den Veröffentlichungen von Josef Rest und Dieter Speck Erwähnung
gefunden hat,6 der Wissenschaft bekannt und zugänglich, doch ausführlicher erforscht
wurde er erst 2016 durch Franziska Schaudeck. Sie beschäftigte sich in einem Aufsatz über die
Universitätsbibliothek Freiburg im 17. Jahrhundert mit der Datierung, der Entstehung und der
Struktur des CLJ Während ihre Untersuchungen den Catalogus als Ganzes zum Gegenstand
hatten, soll sich die vorliegende Arbeit auf den oben genannten Corpus der „häretischen und
verbotenen" Schriften konzentrieren. Zwar waren die Freiburger Universitätsbibliothek und ihr
Buchbestand bereits vermehrt Gegenstand der Forschung, diese konzentriert sich jedoch in erster
Linie auf die ersten Jahre der Universität und das 16. Jahrhundert8 oder auf die Zeit nach

Universitätsarchiv der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (UAF), A 105/11735: Stipendiatenverzeichnis
[der Stiftung Johann Jakob Neuburger] 1582 bis 1606 und Bücherkatalog [Catalogus Librorum Omnium
ad Bibliothecam Universitatis pertinentium].

Franziska Schaudeck: Die Universitätsbibliothek der Freiburger >Albertina< zu Beginn des 17. Jahrhunderts
: Der Catalogus Librorum Omnium ad Bibliothecam Universitatis pertinentium, in: Freiburger Universitätsblätter
212 (2016), S. 49-62, hier S. 49.

UAF, A 105/11735, Titelblatt.
UAF, A 105/11735, fol. 61r.
UAF, A 105/11735, fol. 63r.

Josef Rest: Die Erasmusdrucke der Freiburger Universitätsbibliothek, in: Erasmus und der deutsche Humanistenkreis
am Oberrhein, hg. von Gerhard Ritter ((Freiburger Universitätsreden 23), Freiburg 1937,
S. 43-85, hier S. 69-71; Dieter Speck: Freiburg - eine (vorder-)österreichische Universität, in: Vorderösterreich
- nur die Schwanzfeder des Kaiseradlers? Die Habsburger im deutschen Südwesten, hg. vom
Württembergischen Landesmuseum Stuttgart, Stuttgart 1999, S. 237-251, hier S. 251.

Schaudeck (wie Anm. 2).

Vgl. Franziska Schaudeck: Die Geschichte des Buchbestandes der jungen Freiburger Universität (1460-

1500), in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins NF 120 (2011), S. 285-353; Josef Rest: Die älteste
Geschichte der Freiburger Universitätsbibliothek, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 39 (1922), S. 7-25.

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