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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2018/0090
Die Freiburger Weinlage „Lorettoberg"

Der Lorettoberg

Beim Freiburger Lorettoberg handelt es sich um eine etwa zipfelmützenförmige, langgezogene
Anhöhe, die im Stadtteil Wiehre am Anfang der Mercystraße bei der Lorettostraße beginnt
und in Luftlinie vom Freiburger Münster etwa 1,9 km entfernt liegt.9 Der Lorettoberg, früher
Schlierberg bezeichnet, erstreckt sich auf seiner Westseite in Richtung Merzhausen bis zum
Galgenacker beim Schlierbergweg am Ende der Schlierbergstraße mit einer gekrümmten Seitenlänge
von etwa 1,6 km. Im Osten verläuft er vom Beginn der Mercystraße Richtung Günterstal
am Hangfuß entlang des Hölderlebaches bis zur Wonnhaldestraße in einer Länge von
etwa 1,3 km. Seine Kammlinie, beginnend mit dem Bergleweg an der Mercystraße, hat beim
Hildaturm eine Höhe von 352 m NN und steigt weiter südlich im höchsten Punkt auf 384 m
NN an, um danach beim Spemannplatz wieder auf 342 m NN abzufallen. Die Erhebung des
Lorettoberges gegenüber dem östlichen Talboden des Hölderlebaches zwischen dem Lorettobad
an der Lorettostraße und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) an der Wonnhaldestraße
liegt zwischen 50 und 80 m, teilweise steil ansteigend, während die Höhe gegenüber
dem westlichen Talboden des Merzhauser Dorfbaches zwischen etwa 80 und 100 m beträgt,
aber flacher ansteigt als im Osten. Der Lorettoberg geht nach Süden über die „Untere Bodlesau"
und „Obere Bodlesau" in den bewaldeten Kreuzkopfgipfel über, der mit 525 m NN das westlich
gelegene Merzhausen und das östliche Günterstal überragt. Für unsere Darstellung des Weinbaus
hier am Lorettoberg soll dessen südliche Begrenzung am Spemannplatz liegen, da dieser
auch eine Wasserscheide zwischen dem Lorettoberg und dem Kreuzkopfgipfel darstellt. Die
Fläche des Lorettoberges beträgt rund 85 Hektar mit einem Umfang von etwa 4.000 m (Abb. 4).
Für die Frage der Bewirtschaftung des Lorettoberges ist dabei wichtig zu wissen, dass im Jahre
1217 die früheren Gewanne „Hölderle" und „Lorettoberg", die ein Teil des Gewannes „Schlierberg
" waren, fast vollständig gerodet wurden.10

Der markanteste Punkt auf dem Lorettoberg ist die namengebende Lorettokapelle nahe des
Hildaturms.11 Hierbei handelt es sich um eine kleine Wallfahrtskapelle mit drei Altarräumen,
die in Anlehnung an den italienischen Marienwallfahrtsort Loreto bei Ancona in den Jahren
1657/58 auf dem sogenannten „Josephsbergle", kurz „Bergle" genannt, erbaut worden ist. Neben
der Lorettokapelle steht heute noch das ältere, erweiterte Haus eines Eremiten, der vom
Zisterizienserinnenkloster Günterstal versorgt wurde, weshalb man dem Gebäude auch den Namen
„Günterstäler Hauslein" gab. 1659 wurde es der „Bruderschaft der heiligen Familie" und
der Lorettokapelle als Bruderhaus zugeordnet und diente als Behausung des Küsters und der
Betreuung der zahlreichen Wallfahrer, bis es mehrfach umgebaut wurde und heute als Gastwirtschaft
genutzt wird.12

Amtlicher Stadtplan von Freiburg aus dem Jahr 1937.

Hans Burgbacher/Andreas Schäfer: Der Stadtwald als Erholungsgebiet, in: 1000 Jahre Wiehre - Ein

Almanach 1008-2008, hg. von den Bürgervereinen der Wiehre, Freiburg 2007, S. 213-221, hier S. 213.

Franz Laubenberger: Der Freiburger Lorettoberg, in: Alemannisches Jahrbuch 1973/75 (1976), S. 572-

589; Peter Kalchthaler: Die Lorettokapelle auf dem „Bergle", in: 1000 Jahre Wiehre (wie Anm. 10), S.
109-114.

Franz Laubenberger (wie Anm. 11), S. 575ff.

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