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Paul Mauk (1900-1915) - sozialisiert für den Krieg?

Eine Studie

Von
Fritz Mauk

Einleitung

Paul Mauk wurde am 19. Juli 1900 in Waldkirch geboren. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs
meldete er sich freiwillig zum Militärdienst beim 5. Badischen Infanterie-Regiment Nr. 113
in Freiburg (siehe Abb. 1). Die Kriegsstammrolle seiner Einheit verzeichnet: Beruf: Schüler}
Mauk fällt fünf Wochen vor seinem 15. Geburtstag am 7. Juni 1915 in Nordfrankreich im Alter
von 14 Jahren. Sein Grabstein befindet sich - zusammen mit über 15.000 Weiteren - auf
dem Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines. 1928 wird seine Biografie veröffentlicht und er als
„Jüngster aller Feldgrauen" bezeichnet.2 Elf Jahre später, am 11. Juni 1939, laden Bürgermeister
Kellmayer aus Waldkirch und Rektor Weber von der dortigen Volksschule - beide NSDAP-Mitglieder
- zu einer „Paul-Mauk-Gedenkfeier" ein. Anlass war die Benennung der Waldkircher
Volksschule (heute: Schwarzenbergschule) nach Paul Mauk.

Folgende Fragen drängen sich auf: Wie verhielt sich die Militäradministration bei der Freiwilligenmeldung
eines gerade 14-Jährigen und wie war hierzu die Rechtslage? Wie haben die
Waldkircher und die Freiburger Paul Mauks Leben und Sterben ab 1915 und insbesondere nach
1928 wahrgenommen und bewertet? Wie ist zu erklären, dass ein Schuljunge - wenige Tage
nach seinem 14. Geburtstag - sich freiwillig zum Kriegsdienst melden konnte? Welche Rolle
spielten die Herkunft, das Elternhaus, die Kirche und die Schule?

Abb. 1

Paul Mauk als Soldat (Vorlage: Fritz Mauk).

Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA), 456 C Nr. 1194, Bild 326.

Walter Schmidt: Paul Mauk, in: Die Unvergessenen, hg. von Ernst Jünger, München 1928, S. 251-259, hier

S. 252 (zum Buch „Die Unvergessenen" siehe auch Waldkircher Heimatbrief Nr. 250, Juni 2015). „Er war der
jüngste Soldat des deutschen Heeres, der im ersten Weltkrieg starb", so bei: Roger Chickering: Freiburg im Ersten
Weltkrieg - Totaler Krieg und städtischer Alltag 1914-1918, Paderborn u. a. 2009, S. 304. Chickering nimmt
Bezug auf: Rene Schilling: „Kriegshelden". Deutungsmuster heroischer Männlichkeit in Deutschland 1813-1945,
Paderborn 2002, S. 15. Sylvia Timm: Betrogen und vereinnahmt, in: Badische Zeitung vom 18.07.2015.

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