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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2018/0153
,Weinreisen' mit Engelbert Krebs

Von

Werner Heiland-Justi

Kurzbiografie zur Person Engelbert Krebs

Der Theologe, Priester und Universitätsprofessor Engelbert Krebs wurde am 4. September 1881
in Freiburg geboren. Er war ein Sohn des Bankiers Eugen Krebs und seiner Frau Jenny, geborene
Komp, die seinen Vater während seiner Studienzeit in Aachen kennengelernt hatte. Neben
einer großen Zahl Freiburger Verwandter gab es so auch einen niederländischen Familienzweig.
In Freiburg ging Engelbert Krebs nicht nur auf das Großherzogliche Gymnasium (heute Berthold
-Gymnasium), sondern er studierte hier auch Theologie. Von 1906 bis 1908 war er Kaplan
in Oberkirch in der Ortenau. Danach verbrachte er von 1908 bis 1910 eine weitere Studienzeit
in Rom im Campo Santo. Mit einer in dieser Zeit angefertigten Arbeit erwarb er in Freiburg
zusätzlich den Doktortitel in Theologie, nachdem er bereits 1903 dort zum Dr. phil. promoviert
worden war. 1911 erhielt er die venia legendi für Scholastik an der Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg und übernahm dort 1915 eine a.o. Professur für Dogmatik. 1918 erhielt Krebs den Ruf
auf den ersten dogmatischen Lehrstuhl in Freiburg und wurde ordentlicher Professor.1

Ungewöhnlich war in der Folgezeit sein Eintreten für die jüdischen Mitbürger und das jüdische
Erbe der katholischen Kirche.2 1927 unternahm er eine Weltreise, die ihn in die USA
sowie nach Japan, China, Korea, Ägypten und Palästina führte. Abschließend besuchte er Papst
Pius X. in Rom. Sein Buch „Reise um die Erde" enthält neben der allgemeinen Reisebeschreibung
außergewöhnliche Gedanken zum jüdischen Erbe der Kirche, zur Stellung der Frau in
der Gesellschaft und politisch' die Idee einer Helvetisierung Europas.3 Unterwegs gewann er
viele Freunde, die ihn später in Freiburg aufsuchten. So war aus einem Freiburger ,Bobbele' ein
Kosmopolit geworden.

1928 mietete Krebs ein Leibgeding auf der Klausmatte bei St. Märgen. Er nannte sie seine
Klause und sich selbst Klausner. In der Tat gab es dort früher - an das Kloster St. Märgen
angelehnt - eine Nikolaus-Einsiedelei mit einer Kapelle.4 Diese Nikolauskapelle ließ Engelbert
Krebs wieder erstehen. Sie wurde 1931 geweiht und in der Folge rege genutzt.5 Kinder hatten
dort Kommunion und wurden anschließend in der Klause mit Kakao und Kuchen verwöhnt.
Die Klause wurde auch zum Treffpunkt vor allem der jüngeren Verwandtschaft Engelberts -
zum Wandern, Skilaufen und Feiern. Gäste kamen ,aus aller Herren Länder4. Zu den Besuchern
zählten auch viele Geistliche aus Ostpreußen, Schlesien und der Schweiz sowie sehr oft Ordensfrauen
aus dem Kloster St. Lioba in Freiburg-Günterstal, darunter auch Schwester Placida

Albert Junghanns: Der Freiburger Dogmatiker Engelbert Krebs (1881-1950). Ein Beitrag zur Theologiegeschichte
, Diss., Freiburg 1979, S. 12f.
Engelbert Krebs: Urkirche und Judentum, Berlin 1926.
Engelbert Krebs: Reise um die Erde, Paderborn 1928.

Engelbert Krebs: Die beiden Klausmatten des Schwarzwaldklosters St. Märgen, in: Schau-ins-Land 61
(1934), S. 49-52.

Universitätsarchiv Freiburg (UAF), C 126/447, Klausenchronik Bd. III, S. 18.

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