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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2018/0205
beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der Besiedlungsgeschichte zwischen dem nördlichen Kaiserstuhl
und dem Hochrhein, wobei geographisch den Befunden Riegel, Badenweiler, Bad Krozingen, Umkirch,
Kirchzarten-Burg, Sulzburg, Ihringen, Bad Säckingen und Herten, typologisch den Axialhofanlagen und
Streuhofvillen, sowie deren Zuordnung zu Verkehrsachsen und einer chronologischen Abfolge besondere
Aufmerksamkeit zuteil wurde. Dem analytischen Hauptteil mit nahezu 280 Seiten ist ein fast 200-seitiger
Katalogteil mit den Einzelbefunden angeschlossen. Alle Abschnitte sind reich bebildert und mit Kartenbeilagen
, typischen Merkmalen archäologischer Publikationen, versehen.

Der untersuchte südliche Oberrhein ist das einzige rechtsrheinische Gebiet, in dem die Axialhofvillen
, wie sie ansonsten eher im heutigen Frankreich anzutreffen sind, nachzuweisen sind. Das Nebeneinander
von Streuhofvillen und diesen Axialhofvillen deutet auf Besiedlungsaktivitäten gallo-römischer
Eliten oder von ihnen abhängigen Personen im rechtsrheinischen Landstrich hin. Hinzu kommt die Beobachtung
, dass die Axialhofanlagen nur in ackerbaulich und verkehrstopographisch herausragenden Lagen
anzutreffen sind. So befinden sich Riegel an der nördlich des Kaiserstuhls verlaufenden West-Ost-Verbindungen
, Merdingen und Heitersheim eher an der südlich des Kaiserstuhls verlaufenden Straße. Für
Heitersheim und Merdingen wagt Block anhand der Speichergebäude sogar die Hochrechnung einer Bewirtschaftungsfläche
von annähernd 90 bis 120 bzw. 80 bis 120 ha für den Getreideanbau. Auch chronologisch
entsprechen die Besiedlungen in der neronisch-flavisehen Zeit in Wyhlen am Hochrhein und der
ältesten Siedlung in Riegel an der nördlichen Kaiserstuhlstraße der West-Ost-Ausrichtung der Verkehrswege
. In der spätflavischen Zeit folgen Orte an der in Nord-Süd-verlaufenden Straße in Bad Krozingen
und Umkirch, insbesondere an den Knotenpunkten von Ost-West und Nord-Süd-Richtung verlaufenden
Straßen. Im 2. Jahrhundert folgen Siedlungen am Schwarzwaldrand, wie z. B. Kirchzarten, als die Orte
an der Nord-Süd verlaufenden Straße bereits Reduktionsprozessen unterworfen waren.

Zeitlich betrachtet intensivierte sich die Besiedlung seit spätflavischer Zeit bis in die Mitte des 2.
Jahrhunderts, wobei u. a. der Bergbauvicus in Sulzburg ein Indiz für veränderte wirtschaftliche und
siedlungsstrukturelle Faktoren stehen könnte. In der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts nimmt Block
eine rückläufige Besiedlungsintensität an, die sich in der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts verstärkt, wobei
kriegerische Auseinandersetzungen nicht die ursächlichen Gründe sein dürften. Stattdessen werden Veränderungen
der Wirtschafts- und Besiedlungsstrukturen angenommen. So stagnieren auch die gallo-rö-
mischen Hofanlagen als Getreideproduzenten um 280/290. Aber sie gehen gerade nicht mit der Aufgabe
des obergermanischen Limes um 260/270 zugrunde, wobei Block die Ursachen dafür eher im Ausbau
der Rheingrenze am Ende des 3. Jahrhunderts annimmt. Dennoch bleibt das Ende der römischen Besiedlung
nach wie vor undeutlich. Erst mit der 2. Hälfte des 4. und im frühen 5. Jahrhundert sind eindeutige
Veränderungen durch das zeitlich parallele Nebeneinander von Flachland- und Höhensiedlungen festzustellen
, wie auch römische und nicht-römische Güter nebeneinander auftreten. Mit diesen differenzierten
Feststellungen verweist Block den Zusammenbruch der römischen Besiedlung östlich des Rheins durch
die „Alamanneneinfälle" weitgehend in das Reich der Fabel und interpretiert die Veränderungen der
Besiedlungsgeschichte klar als Ergebnis sozialer und wirtschaftlicher, nicht vorwiegend militärisch-kriegerischer
Veränderungen. Dieter Speck

Andreas Ebner: Als der Krieg den Fußball fraß. Die Geschichte der Gauliga Baden 1933-1945, Verlag
Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1916, 512 S., zahlr. Färb- und S/W-Abb. sowie Graphiken, inkl. CD-ROM.

„[...] der 1. FC Pforzheim und der Freiburger FC schafften es auch diesmal nicht, sich in der Galerie der
Gauligameister zu verewigen." Platz 1 mussten sie 1938/39 den beiden „Mannheimer Abonnementsmeistern
" SV Waldhof und VfR (Verein für Rasenspiele) überlassen. Nordbaden und speziell Mannheim
war das Schwergewicht im badischen Fußballgeschehen, das in den 1890er-Jahren eingesetzt hatte. Im
Rhein-Neckarraum hat sich Andreas Ebner für diesen Sport begeistert, und unermüdlich sammelt er Daten
und Fakten zu dessen Geschichte, so intensiv, dass er ein einschlägiges Archiv besitzt. In einer über

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