Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2019/0049
Glückliche Zukunft.
„Amor und Psyche" auf dem Grabmal Eschger des
Freiburger Alten Friedhofs und seine künstlerischen Quellen

Von

Thomas Schwarz

Einleitung

Alte Friedhöfe sind in vielfacher Hinsicht ein wertvolles Natur- und Kulturerbe.1 Da ist einmal
die ihnen zugewachsene Eigenschaft als ,grüne Lunge4 innerhalb verdichteter Bebauung,
besonders in Großstädten. Zugleich handelt es sich auch bei aufgelassenen Begräbnisstätten
um sakrale, sogar geweihte Orte, die, wie der Name sagt, von ihrer profanen Umgebung durch
Einfriedung abgegrenzt sind oder waren. Dies bedeutet für die heutige Benutzung als Freizeitgelände
manche Einschränkung, wofür das Bewusstsein bzw. Verständnis einer säkularisierten
Gesellschaft nicht immer gegeben ist.2

Sodann fesseln neben verbliebenen Sakralbauten vor allem die historischen Grabdenkmäler
die Aufmerksamkeit der Besucher. Weil die Grabpoesie der Inschriften sowie das ikonografi-
sche Programm auf heutigen Friedhöfen nicht mehr in diesem Umfang anzutreffen ist, ist manches
Wissen um die Aussage solcher Zeugnisse verlorengegangen. Deren Entschlüsselung ist
jedoch eine lohnende Aufgabe, wie im Folgenden an einem Beispiel gezeigt werden soll.

Für Vorlagen bekannter Künstler liegen diese oft internationalen Einflüsse offen zu Tage;
die Verbreitung erfolgte meist über grafische oder plastische Nachbildungen. Beides trifft für
das bekannteste Grab auf dem Freiburger Alten Friedhof, Caroline Christine Walter, das „ruhende
Mädchen",3 zu. Hier diente das Königin-Luise-Denkmal von Christian Daniel Rauch

Meiner Mutter Elisabeth Schwarz (1922-2019) zum Gedächtnis.

Stellvertretend für die umfangreiche Friedhofs- und Grabdenkmal-Literatur sei hier verwiesen auf:
Adolf Hüppi: Kunst und Kult der Grabstätten, Olten/Freiburg 1968; Forschungen der Arbeitsgemeinschaft
Friedhof und Denkmal e. V. (https://www.sepulkralmuseum.de/31/AFD-e-v.html [abgerufen am
22.08.2019]). Für die Arbeitsgemeinschaft erstellte der Verfasser 1981/82 eine erste Foto- und Textdokumentation
des damaligen Grabmalbestands des Alten Friedhofs. - Einschlägige Neuerscheinungen
der Friedhofsliteratur sichtete der Verfasser in einer Ubersicht: „Hier lieget, und Gott seys gedanket, ein
Weib, das Tag und Nacht gezanket..." Die Geschichte der Friedhöfe - von Luthers Zeiten bis heute, in:
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 1992/20, S. 120-126.

Das zeigt die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung über den aufgelassenen Münchner Alten
Nordfriedhof: Alfred Dürr: Partymeile auf dem Friedhof (vom 06.08.2011); Stefan Mühleisen: Nachts
sollen die Toten ihre Ruhe haben (vom 14.09.2016) und Ders.: Zu viel Gaudi zwischen Gräbern (vom
08.05.2019). Informationskampagnen verbesserten die Problemlage nicht und so wurde 2019 ein Pilotprojekt
mit einer privaten Sicherheitsfirma gestartet.

Inventar-Nr. 956. Diese Nummern wurden vom Verfasser 1982/83 bei der Inventarisierung des damaligen
Grabmalbestands vergeben. Online einsehbar unter: https://www.alter-friedhof-freiburg.de/inventar/
(abgerufen am 22.08.2019). Dazu Hans Sigmund: Sag mir, wo die Gräber sind. Die Grabdenkmäler des
Alten Friedhofs sind jetzt digital erfasst, in: Badische Zeitung vom 02.08.2018.

49


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2019/0049