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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland2019/0199
reichs und sonderlich deutscher nation'. Der Freiburger Reichstag in der Geschichte der Hof- und Reichstage
des späten Mittelalters". In einen wenig beachteten Aspekt führt der Beitrag „Der Reichstag und
die Künste". Nochmals mit dem Phänomen der Dichterkrönung - hier „aus der Bodenperspektive der
zeitgenössischen universitären Praxis" - beschäftigt sich der Aufsatz „Die Dichterkrönung des Konrad
Celtis. Ritual und Programm". Dem Türkenkrieg gelten abermals die Abhandlungen: „Sebastian Brant,
Kaiser Maximilian, das Reich und der Türkenkrieg" sowie „Europäischer Friede und Türkenkrieg im
Spätmittelalter".

Neben der Geschichte des Landes am Oberrhein galt das wissenschaftliche Interesse von Dieter Mertens
„Württemberg und Schwaben". Zwei der in diesem Kapitel (dem ersten des zweiten Bandes) erneut
abgedruckten Aufsätze widmen sich wieder dem Humanismus: „Eberhard im Bart und der Humanismus"
sowie „,Bebelius ... patriam Sueviam ... restituit'. Der poeta laureatus zwischen Reich und Territorium".
In zwei weiteren Beiträgen geht Mertens in akribischen Quellenstudien „dem Formierungsvorgang eines
[Adels-] Geschlechtes" im 11. Jahrhundert nach, das die Geschichte Schwabens maßgeblich prägen wird:
„Beutelsbach und Wirtemberg im Codex Hirsaugiensis und in verwandten Quellen" und „Vom Rhein zur
Rems. Aspekte salisch-schwäbischer Geschichte".

Aus dem folgenden Bereich „Geschichtsschreibung und Landesdiskurs" dürfte für den Leser dieser
Zeitschrift der Aufsatz „Geschichte und Dynastie - zu Methode und Ziel der fürstlichen Chronik' Jakob
Mennels" von besonderem Interesse sein, gefolgt von quellenkritischen Untersuchungen zum „Straßburger
Ellenhard-Codex in St. Paul im Lavanttal" (steht dieser doch am Beginn der städtischen Geschichtsschreibung
Straßburgs). War Schwaben im Bewusstsein der Zeitgenossen auch nach dem Ende
des schwäbischen Herzogtums noch ein „Land"? Dieser Frage geht der Aufsatz „Spätmittelalterliches
Landesbewusstsein im Gebiet des alten Schwaben" nach. Grundfragen einer deutschen Nationalhistoriographie
vom Hochmittelalter bis zum Humanismus thematisieren die Abhandlungen „Deutsche Nationalgeschichte
um 1500: Soziale, formale und materiale Konstituenten" sowie „Caesar, Arminius und die
Deutschen. Meistererzählungen und Ätiologien".

Das Schlusskapitel der ausgewählten Aufsätze bilden vier Arbeiten zur Kirchen- und Klosterreform
im Spätmittelalter. Der Autor untersucht „Monastische Reformbewegungen des 15. Jahrhunderts: Ideen
- Ziele - Resultate", sodann „Klosterreform als Kommunikationsereignis" (mit Ausführungen zum
Begriff der „reformatio" und zum „actus reformationis"). Analysiert wird ferner das Verhältnis der Freiburger
Kartause zur Universität Freiburg, vor allem am Beispiel des Johannes Keßlin und des Gregor
Reisch, „die [beide] vor ihrem Ordenseintritt der Universität verbunden gewesen waren" („Die Freiburger
Kartause und die Universität"). Der letzte Beitrag der Aufsatzauswahl: „Der Humanismus und die Reform
des Weltklerus im deutschen Südwesten", lenkt den Blick wieder zurück zum oberrheinischen Humanismus
. Mertens betont die „Konkurrenz zwischen dem weltpriesterlichen Pfarr- und Seelsorgeklerus
und den Priestermönchen der Bettelorden", um sich sodann den Reformgedanken von drei Vertretern des
„Systems Weltklerus" zuzuwenden: Johannes Geiler von Kaysersberg, Jakob Wimpfeling und Jacobus
Philippi (aus Kirchhofen im Breisgau).

Den Herausgebern der „Ausgewählten Aufsätze" und der Kommission für geschichtliche Landeskunde
in Baden-Württemberg ist Dank zu sagen, dass grundlegende Beiträge von Dieter Mertens zu
„Humanismus und Landesgeschichte" nunmehr in handlicher Form der weiteren wissenschaftlichen Arbeit
zugänglich gemacht worden sind. Horst Buszello

Adalbert Metzinger: Menschen im Widerstand: Mittelbaden 1933-1945 (SonderVeröffentlichung des
Kreisarchivs Rastatt 13), Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher u.a. 2017, 176 S., zahlr. Färb- u. S/W-
Abb.

Das Titelbild dieses Buches zeigt die historische Fotografie einer bemerkenswerten Aktion: Unmittelbar
vor der Märzwahl des Jahres 1933 übermalte der Sozialdemokrat Adolf Benz eine Wahlkampfparole der

199


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