Universität Freiburg. Institut für Ur- und Frühgeschichte, Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die römischen Bildwerke an der Belsener Kapelle
Tübingen, 2000
Seite: 5
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000/0013
- 5 -

März 1895 stelle Prof. Nägele bei Belsen in der Flur "Steinsbreite
" am Wegrain über dem Butzbach Massen von römischen
Ziegeln und Heizröhren fest. Viele gebrannten Lehmbrocken
wurden als Reste eines Brennofens angesehen;
später kamen zwei Gefäße in die Staatssammlung nach
Stuttgart . Systematische Ausgrabungen haben nie stattgefunden
. Bei der im Gelände gut erkennbaren rechtwinklig
verlaufenden Verfärbung dürfte es sich mit großer Wahrscheinlichkeit
um die Nordostecke einer ehemaligen Gutshof-
ummauerung handeln.

Dazu kommen die auf dem Kapellenberg gemachten römischen
Funde, von denen später die Rede sein soll. Gustav Schwab berichtet
, dass an dem von der Kapelle auf den Farrenberg führenden
Weg Heidengräber mit Urnen ausgegraben worden sein
sollen . Zwei große Urnen mit lateinischen , nicht mehr zu entziffernden
Inschriften sind nach Haug/Sixt S. 280 etwa 600 m so.
der Kapelle gefunden worden , zusammen mit Massen von römischen
Ziegeln . Bei Ofterdingen in der Steinlach ist eine Statue
des römischen Sonnengottes Sol gefunden worden, die an das
Wehr einer Mühle angeschwemmt worden war ( Haug/Sixt S. 277).
Die Statue ist um das Jahr 200 n. Chr. entstanden , sie ist heute
noch etwa 90 cm groß , also recht schwer und kann nicht weit
weggeschwemmt worden sein ( Schwäbisches Tagblatt vom 28. 6.
2000 ) . Die Fundstelle ist von der Belsener Kapelle nicht weit
entfernt. Die Statue könnte also einmal auf dem Kapellenberg
gestanden haben . Zusammenfassend :

Der Landkreis Tübingen I, 1967 S. 187 : Im Steinlachtal häufen
sich römische Siedlungsreste bei Belsen . Die Belsener
Kapelle steht vielleicht auf den Resten eines gallisch-römischen
Tempels .

Auch dem letzten Satz ist beizupflichten .
Das Phallus-Männchen

Das an der Westfassade der Belsener Kapelle unter dem Kreuz
angebrachte Männchen wird wie folgt beschrieben :

Th. Josenhans , Reutlinger Gesch. blätter 3, 1891 S. 95 : In
der Mitte ist ein Mann mit eigentümlicher Fußstellung , wie
Zeller sagt "ein sich verkrattelnder Mann". Er ist offenbar
nackt und hat keine Embleme. Auch er ist ziemlich verwittert
.

Jan Fastenau S. 52 : Etwa in halber Höhe des Giebels eine
primitive, anscheinend nackte menschliche Gestalt Der


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000/0013