Universität Freiburg. Institut für Ur- und Frühgeschichte, Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die römischen Bildwerke an der Belsener Kapelle
Tübingen, 2000
Seite: 10
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000/0018
- 10 -

Mit dem letzten Halbsatz ist gemeint, dass die Gestalt des Phal-
lusmännchens von Emmetzheim der von Belsen sehr nahe kommt.

In Emmetzheim bei Weißenburg haben sich einst drei auf dem
Boden stehende Quadersteine befunden, auf denen männliche und
weibliche Figuren reliefartig herausgearbeitet waren. Auf einem
der Steine ist ein nacktes hockendes Männchen mit gespreitzten
Beinen und einem nach unten hängenden Phallus abgebildet gewesen
, dessen Hände in der Schoßgegend lagen . Auf einer
anderen Seite des gleichen Quadersteines und auf den beiden
anderen Quadern haben sich männliche und weibliche Figuren mit
verschiedenen Armhaltungen befunden . Wahrscheinlich hat es
sich bei den Quadern um Viergöttersteine gehandelt , die an Jupiter
-Giganten-Säulen angebracht gewesen waren . Dazu

Hoops Reallexikon , 2. Aufl. ,16. Band , 2000 S. 132 : Für die
Viergöttersteine ist schon früh eine Götterreihe Juno-Minerva
- Uranus-Mercurius als Normalreihe erkannt worden. Neben
diesen vier Gottheiten findet sich noch eine größere Anzahl
Götter , die aber nur in seltenen Fällen Hinweise auf regional
-einheimische Komponenten ergeben .

Der Viergötterstein von Ladenburg ist abgebildet in "Die Römer
in Baden-Württemberg" Tafel 54 .

Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts haben die Bildwerke von
Emmetzheim das Interesse der Gelehrten hervorgerufen, sie sind
von ihnen beschrieben und abgebildet worden .

Erich Strassner S. 91 : Wie die Abbildungen von Hohmann
( um 1720 ) und von Falckenstein ( 1754 ) zeigen, handelt es
sich um drei Quadersteine . Einer davon , der die Aufschrift
trägt: "Sicconiae Paulinae Ael. Deccius coniugi carissimae" ,
ist zweifellos ein römischer Votivstein , der seine passende
Parallele in einem in Emmetzheim gefundenen Votivstein hat,
der dem Merkur geweiht war . Der zweite Quader zeigt
auf vier Seiten männliche Halbfiguren mit verschiedenen
Armhaltungen. Der dritte Quader , der das meiste Aufsehen
erregte , weist auf der einen Seite eine weibliche Halbfigur
auf , auf der anderen Seite einen hockenden Mann . Eventuelle
Figuren auf den beiden übrigen Seitenflächen sind uns
nicht überliefert worden. Orts- und Pfarrchroniken wie auch
sonstige zeitgenössische Berichterstatter machen keinerlei
Angaben über das Jahr und die näheren Umstände der Auffindung
dieser Steine .

Wie uns glaubwürdig überliefert worden ist, wollten kinderlos
gebliebene Frauen mit dem Phallusmännchen von Emmetzheim


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000/0018