Universität Freiburg. Institut für Ur- und Frühgeschichte, Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die römischen Bildwerke an der Belsener Kapelle
Tübingen, 2000
Seite: 12
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
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etwa 120 km langen Limes-Strecke von der heutigen bayerisch
-württembergischen Grenze südlich Dinkelsbühl bis zur
Donau bei Eining zu. Es war nicht nur Station einer starken
Reitertruppe und einer Bataverkohorte, sondern auch eine
bedeutende Zivilsiedlung. In diesem Stützpunkt lebten schätzungsweise
4000 Angehörige der Soldaten, Handwerker und
die allgegenwärtigen Händler.

Emst Künzl , Germania 74 , 1996 S. 469 : Die Mehrzahl der
Weißenburger Bronzegefässe dürfte im frühen dritten Jahrhundert
entstanden sein.

Verwiesen wird noch auf

H. J. Kellner , Der römische Tempelschatz von Weißenburg
in Bayern , 1993 .

Wie bereits erwähnt wurde , ist mit dem PhaLlusmännchen von
Emmetzheim noch im 18. Jahrhundert ein Fruchtbarkeitszauber
betrieben worden . Aus diesem Grund ist das Männchen von den
damaligen Gelehrten mit dem biblischen Miplezeth und dem römischen
Gott Priapus verglichen worden.

Erich Strassner S. 92 : Der erste Berichterstatter , von dem
wir über die Steine hören , ist der spätere Pfarrer Gg.
Christian Feuerlein , geboren und aufgewachsen in Emmetzheim
. Der hockende Mann mit dem Phallus soll ex im-
memorabili traditione der Landbewohner den Namen Mip-
pelzett haben . Feuerlein hält die Darstellung zunächst für
den römischen Mercurius , entscheidet sich aber dann für
den angeblich biblischen Miplizeth bzw. den damit identischen
römischen Priapus . Um 1720 nennt J. B. Hohmann
den Stein ein äußerst obszönes Denkmal der alten Deutschen
. Der Eichstädtische Hofrat und Historiker J. H. von
Falckenstein hält die Darstellung für einen Ausdruck des
auch bei den Deutschen in hohem Ansehen stehenden Sonnen
- und Mondkultes, ähnlich dem ägyptischen Osiris- und
Isiskult , bei dem Osiris , wie auf dem Emmetzheimer Stein,
cum membro viriü dargestellt werde. Den Aberglauben
von der Fruchtbarkeit des Steines , was der gemeine Mann
angeblich mit vielen Exempeln bestärken wolle, stellt Falckenstein
ebenfalls fest .

Zu dem biblischen Miplezeth und dem römischen Priapus :

Zedlers Universallexikon , 21. Band 1739 Sp. 44 : Miplezeth ,
ein abscheuliches Götzenbild . Priapus war ein geschnitztes
Mannsbild mit einer außergewöhnlich großen und vor sich
ausgestreckten Scham , den man in die Gärten zu setzen
pflegte, dass sich die Vögel vor ihm scheuen sollten. Die
Weiber aber verehrten ihn mit vielen Zeremonien und pflegten
sich auf sein Glied zu setzen in der Meinung, dass sie
hernach eher schwanger werden .


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