Universität Freiburg. Institut für Ur- und Frühgeschichte, Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die römischen Bildwerke an der Belsener Kapelle
Tübingen, 2000
Seite: 15
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Männchen ohne Phallus an romanichen Kirchen

In Südwestdeutschland gibt es eine Reihe von Bildwerken , die an
romanischen Kirchen angebracht und dem Männchen von Belsen
ähnlich sind , jedoch keinen Phallus haben . Darauf ist besonders
von Kolb , Fastenau , Bock, Troescher und Metzger hingewiesen
worden ( Beispiele : Brackenheim, Magenheim, Illingen, Rietheim,
Plieningen , Niederstetten ) . Dazu wird verwiesen auf Jan Fastenau
S. 57-58 und Emil Bock , Das Zeitalter der romanischen
Kunst S. 146-149 , ferner auf

Kurt Bittel , Die Kelten in Baden-Württ. 1981 S. 20 : Manche
Köpfe und Gesichter solcher romanischer Bildwerke wie etwa
Belsen , Faurndau, Forchtenberg , Hemmendorf , Murrhardt,
Wannweil halten sich mit ihren kargen, sparsam charakterisierten
Gesichtern in einem Rahmen , in den sich auch die
keltische Bildkunst allenfalls einordnen lässt . Es soll nicht
ausgeschlossen werden , dass in unserem Raum keltisches
Erbe wenigstens im Formalen , d. h. im indirekt Übernommenen
sich geltend machen könnte.

Bei den genannten Männchen ist nicht sicher , dass sie noch aus
der römischen Zeit stammen und ursprünglich mit einem Phallus
versehen gewesen sind . Deswegen werden diese Beispiele in der
vorliegenden Arbeit nicht herangezogen . Allerdings ist mindestens
bei einem Teil von ihnen wahrscheinlich , das sie zwar in christlicher
Zeit entstanden , aber keltischen oder gallorömischen Skulpturen
nachgebildet worden sind . Ein Beispiel dafür sind die Heidenpriester
am Hirsauer Eulenturm , bei denen wohl der keltische
"Götze von Wildberg" als Muster gedient hat ( Heft XXI S. 178-183 ).

Der Hahn

Nach der früheren Meinung soll es sich bei der unmittelbar über
dem Westportal angebrachten Figur gleichfalls um ein Männchen
handeln .

Th. Josenhans , Reutlinger Gesch. blätter 3 , 1891 S. 95 :
Über der Tür befindet sich ein Stein mit einer unförmigen
Menschenfigur . Es ist ein Mann mit dickem Bauch und
ausgespreitzten Armen und Beinen. Der Stein ist sehr
verwittert.

Bei dieser Figur handelt es ich aber nicht um ein Männchen, sondern
um einen V o g e 1 , bei dem unten ein Teil der Füße abge-


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