Universität Freiburg. Institut für Ur- und Frühgeschichte, Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die römischen Bildwerke an der Belsener Kapelle
Tübingen, 2000
Seite: 23
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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na-Relief von Beihingen führt uns in einer kleinen Nebenszene
beispielhaft ein ganzes Ritual vor : Der Priester
steht vor dem Altar. Er hat seinen Mantel über den Kopf
gezogen , um mit bedecktem Haupt - wie es der Ritus
verlangte - seine Gaben zu offerieren. Ein Meßdiener
macht sich mit einem Schwein zu schaffen.

Eine Opferszene mit einem Stier zeigt wohl auch Abb. 262 in "Die
Römer in Baden-Württemberg" .

Heidnische Opferbräuche werden auch am Hirsauer Eulenturm
dargestellt . Dort erscheinen Widder und Ziegen , die vom textlichen
Schlag getroffen sind und zusammenbrechen ( Heft XXI S.

173-193 ). Nicht ganz richtig :

Emil Bock , Das Zeitalter der romanischen Kunst , 1958 S.
146: Die Tiere an der Belsener Kapelle kehren in dem Hirsauer
Fries als Opfertiere wieder .

Gemeinsam ist nur der Widder .

Schweine , Stiere und Widder waren auch Opfertiere bei den Kelten
.

Alfred Weitnauer S. 71 : Wie uns der Kessel von Gunde-
strup zeigt , war das Schwein auch bei den Kelten
Opfertier. Der Stier ist ein uraltes Opfertier . Bei den
Ausgrabungen im römischen Campodunum ( Kempten )
fanden sich wiederholt Widderköpfe .

Die Befunde in Kempten haben einen starken keltischen und nur
geringen römischen Einschlag.

Das rohe Aussehen der Bildwerke

In Südwestdeutschiand sind viele römischen Bildwerke gefunden
worden , die roh erscheinen und bei denen die Einzelheiten nicht
deutlich zu erkennen sind :

Haug-Sixt S. 374 : Bei der Opferszene von Cannstatt sind
die Tiere roh und flach herausgearbeitet.

Ebenda S. 96 : Der römische Ursprung der Opferszene
könnte wegen der überaus rohen Ausführung bezweifelt
werden , aber auch eine Unterbringung in späterer Zeit
wäre schwierig .

Für das rohe Aussehen mancher römischen Bildwerke gibt es
zwei Erklärungsmöglichkeiten . Erstens sind diese nicht römisch ,
sondern provinzialrömisch. Dazu :

Haug/Sixt S. 280 : Ferner ist zu berücksichtigen . dass


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