http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000/0034
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Die römischen Ziegel und die Ähnlichkeit der Verhältnisse
mit dem Michaelsberg bei Cleebronn machen es sehr
wahrscheinlich, dass das Fundament römisch ist und
dass auf dem Belsener Berg ein gallo-römisches Heiligtum
stand, was schon immer vermutet wurde .
Zu den auf dem Kapellenberg gemachten römischen Funden noch:
Oscar Paret S. 189 : In der 1, 20 m breiten Apsis der im
Licht nur 7, 9 : 4, 4 m großen Vorgängerkirche lagen viele
römischen Leistenziegel . Im Übrigen bestand der Boden
unter der heutigen Kirche aus 2 m mächtigem Bauschutt.
Zahlreich zeigten sich römische Ziegel außerhalb der
Kirche .
OAB Rottenburg II , 1900 S. 263 : Der Raum zwischen
diesem Gemäuer und dem Turm war in einer Tiefe von
1,5 m mit Stücken von alten Hohlziegeln, Kalkbrocken und
Gefäß scherben ausgefüllt . Noch tiefer lag auf dem natürlichen
Grund eine 0, 50 m dicke Lehmschicht mit Ziegelbrocken
, Backsteinen und Kohlenresten vermengt,
darunter auch eine Anzahl behauener Sandsteine . In der
Apsis der ersten Kapelle fanden sich auch viele Falzziegelstücke
, die im Verein mit anderen, in den Fundamenten
und vor diesen gefundenen auf eine frühere römische
Niederlassung auf dem Berg hinweisen. Ferner wurden
Brocken gebrannten Lehmes gefunden . Das einzige ,
aber umso wichtigere Ergebnis dürfte dies sein , dass
wohl auf den Resten einer alten römischen Ansiedlung
( oder eines Tempels ? ) in früher Zeit eine christliche
Kapelle entstand .
Daraus, daß bei dem Schutt unter der heutigen Kapelle eine
große Zahl von römischen Falzziegeln gefunden worden ist , die
einst zur Dachbedeckung gedient hatten , ergibt sich eindeutig ,
dass hier einmal ein römisches Gebäude gestanden hat. Wie
dieses beschaffen gewesen ist, ist schwer zu sagen . Es könnte
Mauern aus Stein besessen haben, die später zum Bau der christlichen
Kirche benutzt worden sind . Dem steht jedoch entgegen,
dass nur ein kleines Stück eines römischen Fundaments gefunden
worden ist . Wahrscheinlicher ist deshalb, dass es sich bei dem
römischen Gebäude überwiegend um einen Holzbau gehandelt
hat . Auch in römischer Zeit sind sowohl Tempel , als auch
profane Bauten aus Holz errichtet worden , die auf dem Boden
liegende Schwellbalken mit Zapflöchern , aber kein steinernes
Fundament hatten . Ein Beispiel dafür ist der römische Tempel
von Osterburken .
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