Universität Freiburg. Institut für Ur- und Frühgeschichte, Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die römischen Bildwerke an der Belsener Kapelle
Tübingen, 2000
Seite: 26
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000/0034
- 26 -

Die römischen Ziegel und die Ähnlichkeit der Verhältnisse
mit dem Michaelsberg bei Cleebronn machen es sehr
wahrscheinlich, dass das Fundament römisch ist und
dass auf dem Belsener Berg ein gallo-römisches Heiligtum
stand, was schon immer vermutet wurde .

Zu den auf dem Kapellenberg gemachten römischen Funden noch:

Oscar Paret S. 189 : In der 1, 20 m breiten Apsis der im
Licht nur 7, 9 : 4, 4 m großen Vorgängerkirche lagen viele
römischen Leistenziegel . Im Übrigen bestand der Boden
unter der heutigen Kirche aus 2 m mächtigem Bauschutt.
Zahlreich zeigten sich römische Ziegel außerhalb der
Kirche .

OAB Rottenburg II , 1900 S. 263 : Der Raum zwischen
diesem Gemäuer und dem Turm war in einer Tiefe von
1,5 m mit Stücken von alten Hohlziegeln, Kalkbrocken und
Gefäß scherben ausgefüllt . Noch tiefer lag auf dem natürlichen
Grund eine 0, 50 m dicke Lehmschicht mit Ziegelbrocken
, Backsteinen und Kohlenresten vermengt,
darunter auch eine Anzahl behauener Sandsteine . In der
Apsis der ersten Kapelle fanden sich auch viele Falzziegelstücke
, die im Verein mit anderen, in den Fundamenten
und vor diesen gefundenen auf eine frühere römische
Niederlassung auf dem Berg hinweisen. Ferner wurden
Brocken gebrannten Lehmes gefunden . Das einzige ,
aber umso wichtigere Ergebnis dürfte dies sein , dass
wohl auf den Resten einer alten römischen Ansiedlung
( oder eines Tempels ? ) in früher Zeit eine christliche
Kapelle entstand .

Daraus, daß bei dem Schutt unter der heutigen Kapelle eine
große Zahl von römischen Falzziegeln gefunden worden ist , die
einst zur Dachbedeckung gedient hatten , ergibt sich eindeutig ,
dass hier einmal ein römisches Gebäude gestanden hat. Wie
dieses beschaffen gewesen ist, ist schwer zu sagen . Es könnte
Mauern aus Stein besessen haben, die später zum Bau der christlichen
Kirche benutzt worden sind . Dem steht jedoch entgegen,
dass nur ein kleines Stück eines römischen Fundaments gefunden
worden ist . Wahrscheinlicher ist deshalb, dass es sich bei dem
römischen Gebäude überwiegend um einen Holzbau gehandelt
hat . Auch in römischer Zeit sind sowohl Tempel , als auch
profane Bauten aus Holz errichtet worden , die auf dem Boden
liegende Schwellbalken mit Zapflöchern , aber kein steinernes
Fundament hatten . Ein Beispiel dafür ist der römische Tempel
von Osterburken .


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000/0034