Universität Freiburg. Institut für Ur- und Frühgeschichte, Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die römischen Bildwerke an der Belsener Kapelle
Tübingen, 2000
Seite: 31
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
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Varia

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Dass sie aber ein gallorömischer Tempel sei , ist unbewiesen
. Die am Ort haftende Tradition von einem heidnischen
Tempel ist nicht alt . Der Platz zeichnet sich
nicht so, wie der Michelsberg , durch isolierte Höhenlage
aus , kann also gut für eine Villa rustica inmitten des
fruchtbaren Geländes in Frage kommen.

Goessler räumt immerhin ein , dass die heutige Kapelle , die
unbestritten kein römischer Tempel gewesen ist , auf römischen
Fundamenten sitzt. Eine Villa rustica kann hier aus den bereits
erörteten Gründen nicht bestanden haben . Dass die an dem Ort
haftende Tradition alt ist , soll später dargelegt werden. Auch
dafür sind Beispiele gebracht worden , dass gallorömische Tempel
auf bescheidenen Hügeln und in der Ebene gestanden haben .
Obwohl die Funde und Befunde auf dem Belsener Kapellenberg
sich von denen auf dem Michelsberg im Zabergäu nicht unterscheiden
, hält es Goessler für sicher, dass auf dem Michelsberg
ein gallorömisches Heiligtum gestanden hat ( Archiv für Religionswissenschaft
35, 1938 S. 69 ).Dass hier ein Unterschied zwischen
dem Michelsberg und dem Belsener Kapellenberg bestanden
haben soll, ist nicht einzusehen .

Einen Rückschritt bedeutet :

Oskar Heck , Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden
-Württemberg 3, 1960 S. 88 :_ Aus den Ziegelresten
läßt sich auch die Existenz eines römischen Bauwerks
nicht herleiten.

Die bei den Ausgrabungen zu Tage gekommenen vielen Falzziegel
sind doch wohl römisch . Heck müsste entweder das Gegenteil
beweisen oder eine Erklärung dafür geben , wie die Ziegel denn
sonst auf den Berg gekommen sein sollen .

Die römischen Bildwerke der Belsener Kapelle sind ursprünglich an
Altären oder Votivsteinen angebracht gewesen

Die hier in Frage stehenden Bildwerke stammen von römischen
Altären oder Votivsteinen , sind also nicht in eine Wand eingebaut
gewesen . Das erstere ist wahrscheinlich der Fall bei den Opfertieren
, das zweite bei dem Hahn und dem Phallusmännchen .

Es fällt auf , dass die drei Steine mit den Tierköpfen nach Gundermann
fast das gleiche Ausmaß haben , und zwar der Stein mit
dem Stierkopf 60 : 34 cm , der mit den Widderköpfen 60 : 34 cm
71 : 34 cm und der mit den Schweinsköpfen 72 : 32 cm. Der Stein


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