Universität Freiburg. Institut für Ur- und Frühgeschichte, Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die römischen Bildwerke an der Belsener Kapelle
Tübingen, 2000
Seite: 32
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000/0040
- 32 -

mit dem Stierkopf ist etwa 10 cm weniger breit als die beiden
anderen Steine . An ihm ist , wie sich aus der ungleichen Länge
der beiden Hörner ergibt, nachträglich ein etwa 10 cm breites
Stück weggehauen worden, wahrscheinlich, weil er hier beschädigt
gewesen ist . Es liegt nahe , dass die drei Steine ursprünglich
zu römischen Altären gehört haben . In der von Paret S. 220
gebrachten Aufstellung der 72 in Kirchen eingebauten römischen
Bildwerke sind auch 7 römische Altarsteine enthalten . Der Hahn
- hier ist wohl der dazugehörende Merkur entfernt worden - und
das Phallusmännchen stammen wahrscheinlich von einem Votiv-
stein oder einem Grabstein . Votivsteine sind auch im römischen
Weihe-Bezirk von Osterburken gefunden worden . Man könnte
aber auch daran denken , dass die Bildwerke der Belsener Kapelle,
wie diejenigen von Emmetzheim , von einem römischen Viergötterstein
stammen.

Die gleiche oder eine ähnliche Ansicht wird schon seit langer Zeit
vertreten :

Verhandlungen der 31. Versammlung Deutscher Philologen
und Schulmänner in Tübingen vom 25.- 28. 9. 1876 S. 154 :
Prof. Herzog spricht sich dafür aus , dass die Stier- und
Widderköpfe von Taurobolien- oder Kriobolienaltären herstammen
.

Theophil Rupp S. 39 : Der Farrenkopf und die anderen
Köpfe sind alte Verzierungen von Friesen oder von Altären
, Balkenköpfen usw. , wie man sie vielfach an römischen
Bauten angebracht findet .

Th. Josenhans , Reutlinger Gesch. blätter 3, 1891 S. 97:
Wir werden an die römischen Suovetaurilia denken und
die Bilder etwa für die Reste eines Jupiteraltars halten .
Xf. Duncker , Reutlinger Gesch. blätter 10, 1899 S. 70 :
Alle fünf Relief steine können sehr wohl von einem römischen
Grabdenkmal stammen , das hier auf dem Hügel
gestanden hat .

Der in Rottenburg/N. gefundene Grabstein der Helvetierin Tessa
Juvenilis ist abgebildet bei Staehelin , Die Schweiz in der römischen
Zeit , 1948 , Abb. 48.

Die unter der Belsener Kapelle gefundenen Tierknochen , Kohlen -
und Aschenreste

Dafür, dass auf dem Belsener Kapellenberg Tiere geopfert worden
sind, sprechen ausser den an der Kapelle angebrachten Tier-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000/0040