Universität Freiburg. Institut für Ur- und Frühgeschichte, Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die römischen Bildwerke an der Belsener Kapelle
Tübingen, 2000
Seite: 35
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
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Varia

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Eugen Boehmlaender , Altbayrische Monatsschrift 6, 1905
S. 74: Wenn zur Zeit des Bonifatius sich christliche Priester
zu heidnischen Opfern hergeben , so wundern wir
uns nicht über die Klagen , dass solche falschen Priester
an altheidnischen Opferplätzen unter großem Zulauf des
Volkes christlichen Gottesdienst abhielten.
Josef Fehr , Der Aberglaube und die katholische Kirche
des Mittelalters , 1857 S. 58 : Man opferte vor der Kirche
den Heiligen. Man schlachtete an den heiligen Tagen vor
der Kirche gewisse Tiere , wie die Heiden bei ihren Götterfesten
taten. Man glaubte , dadurch die Heiligen zu
verehren oder gar auszusöhnen .

Erich Jung S. 468 : In einem von Usener aus einer Münchener
Handschrift von 1468 veröffentlichten Merkzettel
für die Beichte wird neben anderem Brauch ausdrücklich
mit Strafe bedroht , wenn einer von den Häuptern der
Tiere nichts essen wolle, weil diese nämlich in vorchristlicher
Zeit der Anteil der Götter waren und der sich
Weigernde dadurch verrät , dass er noch Ehrfurcht vor
den alten Göttern hat.

Alfred Weitnauer S. 127 : Das Widderopfer lebte in der
Jachenau ( Oberbayern ) bis zum Jahr 1854 fort. Hier hatte
nach altem Brauch jedes Jahr abwechselnd ein anderer
Bauer einen Schafbock zu liefern. Die Hörner des Bockes
wurden vergoldet , sein Kopf mit einem Buchsbaumkranz
und mit bunten Bändern geziert. Nachdem das dergestalt
festlich geschmückte Tier in der Kirche geweiht worden
war, wurde es geschlachtet und der Braten im Wirtshaus
von den Hirten und Taglöhnern gemeinsam verzehrt,
wobei der Schafhirt den Widderkopf bekam. Klare Fortdauer
eines alten Widderopfers ist auch die bis in die
neueste Zeit herein alljährlich abgehaltene österliche Widderprozession
im Pustertal . Dort wurde ein Widder bereits
ein Jahr vor dem Opfer ausgesucht und während
dieses Jahres besonders gut gepflegt. Am Tag des
Opfers stand der bekränzte Widder während der Predigt
unter der Kanzel der Kirche . Er wurde jedoch anschliessend
nicht geschlachtet , sondern versteigert und der
Erlös der Wallfahrtskirche geopfert.

Hermann Vetters , Vorträge und Forschungen X , 1968 S.
45 : Im Lavatal hat sich ohne Bruch ein Siedlungs- und
Kult-Kontinuum ergeben . Bis vor 30 Jahren ging noch
alljährlich ein seltsamer Zug von Virgen nach Lavant, den
ein geschmückter Widder anführte , der in der Kirche
geweiht wurde .

Am 18. 10. 1998 von 20,15 bis 21,00 Uhr wurde im Fernsehen Südwest
3 unter dem Titel "Länder, Menschen, Abenteuer" ein Film
über alte Bräuche in Kärnten gezeigt , darunter auch über eine -
bezeichnenderweise ohne Teilnahme eines Pfarrers durchgeführte


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