Universität Freiburg. Institut für Ur- und Frühgeschichte, Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die römischen Bildwerke an der Belsener Kapelle
Tübingen, 2000
Seite: 37
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
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Bernhard Maier , Lexikon der keltischen Religion und
Kultur 1994 S. 311 : Gelegentlich lassen sich am Standort
gallorömischer Tempel bereits vorrömische Kultstätten
nachweisen.

Oscar Paret S. 176 : Auch die dicken gebrannten Lehmbrocken
, die sich auf dem Kapellenberg an verschiedenen
Stellen fanden, lassen sich am ehesten als die Reste
eines gallischen Baues erkennen .

Allerdings können die Lehmbrocken auch von einem gallorömi-
schen Holz-Tempel , also aus späterer Zeit, stammen .

Zur Frage , aus welchen Gründen die gallorömichen Bildwerke an
der Belsener Kapelle angebracht worden sind

Die Belsener Kapelle ist in Südwestdeutschland beileibe nicht die
einzige Kirche , an der gallorömische Bildwerke angebracht worden
sind . Hier kann verwiesen werden auf die Arbeiten :

Die in Kirchen eingebauten römischen Altäre und Votiv-
steine ( Heft XI S. 441-444 mit Nachträgen in Heft XIX
S. 236-238 ) ;

Spuren keltischen und gallorömischen Kultes in den Bildwerken
der romanischen Kirchen Südwestdeutschlands
( Heft XXI S. 193-221 ).

Dazu noch folgende Zitate :

Peter Goessler , Zeitschrift "Württemberg" 1932 S. 442 :
Wenn wir nun etwa 70 römische Steine, Götterbilder,
Altäre , Grabsteine, Bauinschriften u. ä. kennen , die an
Kirchen oder Friedhof mauern gefunden worden sind und
zum Teil noch darin stecken , so zeigen sie doch das
Nachleben alter religiöser Tradition am Ort oder in der
Nähe , die also durch die alamannisch- heidnische Zeit
nicht ausgelöscht worden ist .

Peter Goessler , Archiv für Religionswissenschaft 35, 1938
S. 74: In das Kapitel der Kontinuität gehört auch die
häufige Einmauerung römischer Inschriften und Bildwerke
.

Goessler tritt also dafür ein , dass in dem Anbringen der römischen
Bildwerke an christlichen Kirchen alte religiöse Traditionen
nachgelebt haben . Weitere Gründe:

Peter Goessler , Archiv für Religionswissenschaft 35, 1938
S. 67 : Die Aufnahme der Bildwerke in die Kirchenwände
diente verschiedenen Zwecken, teils der christlichen
Belehrung, teils der Bannung der allenfalls noch damit
verbundenen unguten Zauberkräfte .


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