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ist eigentlich ein Flurname , wie man jetzt noch von
Gütern "Auf Belsen" spricht.
Karl Bohnenberger in : Das Königreich Württemberg II,
1901 S. 443 : Belsen , mundartlich Bealsa , benachbart ist
der Flurname Barbelsen . Hiernach wohl aus einem Flurnamen
entstanden . Unerklärt .
Eine Erklärung geben jedoch:
/. Josenhans , Reutlinger Gesch. bl. 5, 1894 S. 105 : Ganz
in das Flurnamengebiet gehört die Ableitung von Balsen,
Belsen ( Wasserminzen ), also ein Ort , wo viele solche
wachsen .
M. Buck , WVjH 1878 S. 179 : Wäre Belsen aus einem
Collectivum Belsach entstanden, dann bedeutet es einen
Ort , wo viele Wasserminzen wachsen, denn diese heis-
sen Belsen.
Eher ist jedoch an das Sachwort Beiz = Gestrüpp, Gesträuch zu
denken ( Flurnamenbuch, Flurnamenschreibung in Amtlichen Karten
, 1958 S. 30 ) . So zu erklären sind wohl auch die Ortsnamen
Besenfeld bei Freudenstadt ( a. 1090 Belsenfeld ), Belsenberg bei
Künzelsau und Belzhag ( a. 1266 Belzhagene ), ferner der Name
der Großen Belsenhöhle bei Veringenstadt ( Oscar Paret S. 181 )
und der Flurname Hinterbelsen , der Name des hinteren Teils des
Lippentaler Hochbergs bei Pfullingen ( J. Josenhans , Reutlinger
Gesch. blätter 5, 1894 S. 10S ) .
Zu dem oben genannten Flurnamen Barbelsen bemerken :
Adolf Bacmeister , Alemannische Wanderungen 1867 S. 34:
Die Stelle an der Westseite des Belsener Kapellenberges
, wo die Strasse von Belsen nach Mössingen führt,
wird von den Leuten Barbelsen genannt .
Theophil Rupp S. 36 : Die nordwestlich der Kapelle, auf
der anderen Seite des Weges gelegenen Güter heißen
Barbelsen.
Eugen Nägele S. 208 : Der größere , flache Hügel, der sich
gegen den Bahnhof von Mössingen streckt, heißt Barbelsen
, heute fruchtbare Baumäcker.
/. Josenhans , Reutlinger Gesch. bl. 5, 1894 S. 105 : Barbelsen
ist nichts anderes als das kahle, nicht mit Bäumen
bestandene Belsen . Der Kirchenhügel war bewaldet;
noch im 30jährigen Krieg stand die Kapelle in einem Tannenhain
und entging dadurch der Zerstörung , wie das
Volk erzählt . Der westliche Teil ( Barbelsen ) ist dagegen
noch jetzt Ackerland.
Eugen Anstatt , Flur-, Orts- und Strassennamen der
Gemarkung Mössingen , 1989 S. 18 : Man verstand unter
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