Universität Freiburg. Institut für Ur- und Frühgeschichte, Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die römischen Bildwerke an der Belsener Kapelle
Tübingen, 2000
Seite: 63
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000/0071
- 63 -

XI S. 577-613 ). Bemerkenswert ist das Zugeständnis von

Peter Goessler , Archiv für Religionswissenschaft 35, 1938
S. 82 : Es will mir scheinen , als ob z. B. e i n e Linie
von den bärtigen Nännerköpfen der vermutlich keltischen
Steinbilder von Holzgerlingen und Wildberg zu den Köpfen
des Hirsauer Turmes führte.

Mit dem Argument von

Adolf Mettler , OAB Rottenburg I, 1899 S. 529 : Die beiden
Männlein müssen wegen ihrer ungemein rohen Ausführung
preisgegeben werden. Römische Technik ist an
den Tierköpfen , schon wegen ihrer schlechten Erhaltung,
nicht nachzuweisen,

habe ich mich schon früher in dem Abschnitt "Das rohe Aussehen
der Bildwerke" auseinandergesetzt.

Nicht überzeugen kann auch

Emil Bock , Das Zeitalter der romanischen Kunst 1958 S.
146: So war es immer ein Irrtum , wenn man diese Plastiken
für vorchristlich , für Denkmäler eines heidnischen
Opferkultes gehalten hat . Sie sind nicht älter als das gegen
1100 errichtete Kirchlein.

Dass sie älter sind , weil sie nicht in das Steingefüge der Westwand
der heutigen Kapelle passen , soll in Anhang I dargelegt
werden .

Nicht beigepflichtet werden kann schließlich der Meinung von

Jürgen Sydow , Spuren der Vergangenheit , Kunstgeschichtliche
Streifzüge rund um Tübingen 1986 S. 33 : Zu
abenteuerlichen Spekulationen hat vor allem die Reliefplastik
der Westwand der Belsener Kapelle Anlass gegeben .
Dabei wurde völlig übersehen , dass die Bildwerke an zwei
herausragenden Stellen eindeutig von einem Kreuz
beherrscht werden und zwar im Giebel der ursprünglichen
Kirche , die erst später ein steileres Dach erhielt . Die
übrigen Darstellungen ( zwei stehende menschliche Figuren
, der Kopf eines Stieres sowie zwei Gruppen von je
zwei Widderköpfen ) lassen sich ohne weiteres in die
christliche Symbolwelt der romanischen Kunst einordnen.

Dass die heutige Kapelle , nicht die ursprüngliche Kirche , später
ein steileres Dach erhalten hat , ist unbestritten . Es handelt sich
jedoch nicht um zwei menschliche Figuren , sondern nur um
eine, übrigens nicht stehende, sondern sitzende Figur ; die
andere Figur stellt , wie man schon längst erkannt hat , einen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000/0071