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sie dann ihren Stammsitz begründeten. Dazu meine Arbeit :
Zoller und Söller. Eine alte Deutung des Bergnamens ,
1999.
Die Grafen von Zollern waren , wenn auch spät bezeugt ,
Ortsherren von Mössingen und besaßen in Mössingen einen Maierhof
:
Hans Jänichen , Der Landkreis Tübingen III S. 512 : Die
Grafen von Zollern hatten das Dorf Mössingen bis ins 15.
Jahrhundert hinein inne . Bei der Teilung der zollerischen
Güter im Jahre 1344 erhielt die Straßburger Linie Mössingen,
Belsen, St. Johann , Spechtshart und Steinhofen .
Die drei letztgenannten Siedlungen sind später abgegangen . Die
Grafen von Zollern hatten in Mössingen auch den Kirchensatz
( J. Josenhans , Reutlinger Gesch. blätter 9, 1898 S. 39 ), waren
also Kirchherren.
Als Erbauerin der heutigen Belsener Kapelle kommt namentlich
die Gräfin Udalhild , Tochter des Grafen Egino von Urach und
Gemahlin des Grafen Friedrich I. von Zollern , in Betracht. Diese
hat zu den Wohltätern des Klosters Zwiefalten gehört .
Zwiefalter Chroniken S. 187 : Die Kapelle des hl. Nikolaus ,
ein Anbau am westlichen Ende des Münsters, ist von der
Gräfin Udalhild von Zollern errichtet worden. Für diese hat
sie auch einen Kelch , ein Messgewand, eine Stola und alle
notwendigen Kirchengeräte gestiftet. Obendrein hat sie
noch eine Hufe in Stetten , eine in Engstlatt , eine in
Hart , eine in Streichen und eine in Thanheim an die gleiche
Kirche gegeben . In ihr liegt sie mit ihrer Mutter , der
Gräfin Kunigunde von Urach, begraben ; auch ihre Schwester
, Äbtissin von Lindau, ist dort beigesetzt .
Ludwig Schmid , Geschichte der Grafen von Zollern, 2.
Teil 1886 S. 1S6 : Udalhild überlebte allem nach ihren Gemahl
um manches Jahr. Gegen das Kloster Zwiefalten
erwies sie sich als große Wohltäterin. Insbesondere ließ
sie bei demselben um das Jahr 1134 eine dem hl. Nikolaus
geweihte Kapelle erbauen und stattete diese reichlich mit
Gütern aus, welche in der Grafschaft ihres Gemahls lagen
und ihr wahrscheinlich zur sog. Morgengabe gegeben
worden waren.
Graf Friedrich I von Zollern ist zwischen 1114 und 1125 gestorben,
das Sterbejahr von Udalhild ist nicht bekannt ( Ludwig Schmid ,
Stammtafel in Band 2 ) . Udalhild hat ihren Gemahl nach dem
oben gebrachten Zitat um manches Jahr überlebt ; die von ihr
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