Universität Freiburg. Institut für Ur- und Frühgeschichte, Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die römischen Bildwerke an der Belsener Kapelle
Tübingen, 2000
Seite: 82
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
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Zitat die Rede gewesen ist . So liegt es nahe , dass die Belsener
Kapelle das Patrozinium des hl. Maximin deshalb erhalten hat ,
weil sich Reliquien dieses Heiligen im Hauptaltar des Klosters
Zwiefalten befunden haben und dieser Heilige in Zwiefalten verehrt
worden ist . Viele Hoch- und Niederadlige der Gegend hatten
Beziehungen zu diesem, von den Grafen von Achalm gegründeten
Kloster . Bei der Gräfin Udalhild von Zollern , die am
ehesten als Erbauerin der heutigen Belsener Kapeller in Frage
kommt ( s. Anhang I ), steht dies eindeutig fest . Wahrscheinlich
sind Reliquien des hl. Maximin vom Kloster Zwiefalten in die
Belsener Kapelle gekommen . Das Kloster wird auf die Reliquien
des in Schwaben wenig bekannten Heiligen keinen sonderlichen
Wert gelegt und mindestens einen Teil davon dem Erbauer der
Belsener Kapelle überlassen haben .

Auch das Patrozinium des hl. Johannes könnte die Belsener
Kapelle auf dem gleichen Weg , also über das Kloster Zwiefalten
, bekommen haben . Im Hauptaltar des Klosters hat sich
das Gewand dieses Heiligen als Reliquie befunden ( Zwiefalter
Chroniken S. 99 ) . Dieses Patrozinium könnte aber auch von der
Kirche des abgegangenen St. Johann auf die Belsener Kapelle
übergegangen sein , was im Anhang III besprochen werden soll .

Anhang III

Die Überführung der Kirche von St. Johann auf den Kapellenberg

Nach einer alten Sage soll die Belsener Kapelle einst in St. Johann
gestanden haben und von Kühen auf den Berg gezogen
worden sein , auf dem sie heute steht .

777. Josenhans , Reutlinger Gesch. blätter 3, 1891 S. 93 :
Man kann in Belsen auf die Frage nach dem Ursprung
der Kapelle Folgendes zu hören bekommen : Die Kapelle
stand einst in St. Johann . Von dort wurde sie dahin
überführt, wo sie jetzt steht . Und die Kühe , welche den
Wagen zogen , sind zum Andenken außen an der Kapelle
verewigt . Dieser Geschichte liegen vielleicht alte Erinnerungen
zu Grunde . In St. Johann finden sich nämlich
fast nicht mehr zu erkennende Spuren von alten Gebäuden
. Hier mag vor Zeiten eine dem hl. Johannes geweihte
Kapelle gestanden haben . Als sie aus Gründen , die
wir nicht kennen , einging, mögen die an ihr haftenden
Rechte und Verbindlichkeiten und die ihr zugehörenden


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