Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die Sonenscheiben mit den geknickt erhobenen Armen an der Tübinger Jakobuskirche
Tübingen, 2000
Seite: 4
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000a/0012
- 4 -

Wohl schon vom 12. Jahrhundert an ist auf dem Schlickboden im
Westen der Stadt Tübingen eine Vorstadt angelegt worden , die
heutige Untere Stadt .

Eduard Paulus OAB S. 206 : Schon in sehr früher Zeit erweiterte
sich die Stadt an der Nordseite , gegen die Haaggasse
und von dort gegen den Brühl hinab .

Jürgen Sydow B S. 11 : Noch im 12. Jahrhundert scheint es
zu einer Stadterweiterung gekommen zu sein .

Jürgen Sydow B S. 13 : Die sog. Unterstadt , eine Stadterweiterung
auf dem sumpfigen Boden des Ammertales, ist
regelmäßig , mit sich kreuzenden Straßen , angelegt. Als
Grenze der Unterstadt ist der Ammerkanal anzusehen .

Auch die gleichfalls von den Pfalzgrafen von Tübingen gegründeten
Städte Sindelfingen und Böblingen sind teilweise auf Sumpfland
errichtet worden ( Karl Weller, Besiedlungsgeschichte
Württembergs vom 3. bis 13. Jahrhundert, 1938 S. 362 und 326 ) .

Keine Schlüsse auf eine Vorgängerkirche können daraus gezogen
werden, dass im romanischen Teil der Jakobuskirche eine Knochengrube
angetroffen worden ist . Dazu

Jürgen Sydow C S. 50 : Die romanische Kirche lag etwa 2 m
unter dem heutigen Straßenniveau ; eine Aufschüttung erfolgte
wohl gegen Ende des Mittelalters , wovon die 1973
aufgefundenen zusammengewürfelten Gebeine in der Nordwestecke
der Kirche zeugen , da sie o b e r h a 1 b des
romanischen Niveaus lagen.

Für seine Darstellung hat Sydow die im Stadtarchiv liegenden
Pläne und Bauaufnahmen der Grabungen herangezogen. Jedoch
soll nach Anstett , Renovationsschrift , die Knochengrube unter
dem Niveau des romanischen Kirchenbodens gelegen haben . Es
kann nun dahingestellt bleiben , ob die Knochengrube a u f ( so
Sydow ) oder u n t e r ( so Anstett) dem Niveau des romanischen
Kirchenbodens gelegen hat . Auch in letzterem Falle kann
es sich nur um die Reste einer früheren Kirchenbestattung handeln
, die man erneut beigesetzt hat , bevor der Kirchenboden
aufgefüllt wurde . Das wird auch von Anstett für mögliech ge-,
halten . Es handelt sich also um keine i n s i t u angetroffene
Friedhofbestattung. Dass Kirchenbestattungen
umgebettet worden sind , um Platz für neue Bestattungen zu
schaffen oder weil sie bei Umbauten im Wege waren , ist im
frühen und hohen Mittelalter häufig vorgekommen.
Auch daraus, dass unter dem der Jakobuskirche benachbarten
Kornhaus Mauerreste aus der Zeit um 1100 und Gruben ei-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000a/0012