Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die Sonenscheiben mit den geknickt erhobenen Armen an der Tübinger Jakobuskirche
Tübingen, 2000
Seite: 21
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
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Varia

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mittlere Bahn der Sonne zur Zeit der Tag- und Nachtgleichen
zur höchsten Sonnenbahn zur Zeit der Sommersonnenwende
hinweisen wolle .

Wenn die Sonnenscheiben zuweilen aus vier Ringen gebildet
werden , wie z. B. die unterste Scheibe des Tübinger Bildwerks ,
kann man daran denken , daß für die Tag- und Nachtgleichen je
l Ring vorgesehen gewesen ist .

Dass die Sonnenscheiben meist aus drei Ringen bestehen und
dass auf dem Tübinger Bildwerk und der Stele von Tully drei
Scheiben abgebildet sind , könnte auch damit erklärt werden ,
dass bei den religiösen Vorstellungen der Kelten die D r e i h e i t
eine wesentliche Rolle gespielt hat ( Jacques Moreau , Die Welt
der Kelten 1958 S. 106 ) .So hat es bei den Kelten Dreikopf gott-
heiten gegeben . Zu diesen :

Georg Troescher S. 12 : Die Dreikopfgottheit, diese recht
auffallende Gestalt mit dem einen menschlichen Körper und
den drei daraus emporwachsenden Köpfen entstammt einem
vorindogermanischen Kulturkreis und ist als symbolischer
Ausdruck einer alles überschauenden Gottheit gedeutet worden
.

Von den Dreikopfgottheiten wird später noch einmal die Rede
sein .

Die Stele von Tully besteht aus einem einzigen Stein . Sie hat
einst frei gestanden , wohl in einer Kultstätte , sie ist also nicht
in eine Mauer eingefügt gewesen . Der unten an der Stele angebrachte
Zapfen hat zur Verankerung im Erdreich gedient . Bei
dem durch alle drei Sonnenscheiben gehende Balken könnte man
auch daran denken , dass die Sonnenscheiben ursprünglich aus
Holz bestanden haben und an einem in die Erde gerammten Pfahl
aufgehängt gewesen sind.

Außer der Stele von Tully gibt es in Irland noch viele, allerdings
nicht so frappante Beispiele von übereinander angeordneten Sonnenscheiben
. Nach Streit S. 39 sind sie unter dem Namen "The
Rathdown Slabs" bekannt . Einige davon , so die von Killegar und
Ballyman , werden besprochen von

P. OhEailidhe , The Journal of the Royal Society of Ireland ,
LXXXVII Part. I , 1977 .

Es hat den Anschein , dass in Irland die keltische Tradition bis in
die christliche Zeit fortgelebt hat und dann die Sonne auf den


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