Freiburger historische Bestände - digital

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denken dürfe , sondern an eine Gottheit, die mit dieser Gebärde
ihre Befehle erteilt oder auch ihren Segen .

Hierher gehört auch der kleine keltische Hausgott von Ilsfeld ( 4.
Jahrh. v. Chr. ) . Dazu

Kurt Bitte! S. 102 : Bei der Ilsfeider Figur sind die Unterarme
nach oben gebeugt, so dass die gespreizten Hände in Stirnhöhe
stehen . Das ist ein weit verbreiteter , nahezu zeitloser
Gestus , der sowohl als abwehrend , wie auch als aufnehmend
verstanden werden kann .

Als weiteres Beispiel bringt Alfred Weitnauer Abb. 27 einen kleinen
keltischen Hausgott , gefunden bei Imst , 100 v. Chr. , mit
hoch erhobenen Armen und Handgelenkringen .
Wohl in die keltische Zeit gehört auch die aus dem anstehenden
Felsen herausgehauene Figur von Hirschhorn . Dazu

Erich Jung S. 363 mit Abb. 3 : Die Gestalt hält die Arme im
Ellenbogen geknickt nach oben . Der Unterkörper ist mit einem
Glockenrock bekleidet, der anscheinend durch einen
Gürtel zusammengehalten wird .

Wahrscheinlich stellt diese Figur einen keltischen Gott dar .
Weitere Beispiele finden sich bei Jung S. 356-369 .

Hinzuweisen ist noch auf folgenden Bericht über die erhobenen
Arme der keltischen Druiden :

Tac. Ann. XIV , 30 : Am Strande der Insel standen die
feindlichen Reihen , Waffe an Waffe und Mann an Mann,
ringsherum die Druiden, die Hände zum Himmel erhoben,
Bitten und Verwünschungen aussprechend . Der ungewohnte
Anblick erschreckte unsere Soldaten , wie gelähmt sahen sie
sich den feindlichen Waffen ausgesetzt .

Carl Clemen , Archiv für Religionswissenschaft 37, 1941 S.
138 : Nach Tacitus sprachen Druiden auf der Insel Anglesey
mit erhobenen Händen schreckliche Gebete gegen die Römer
und entmutigten diese zunächst .

Sonnenzeichen und erhobene Arme in den Felszeichnungen

In den aus der Bronzezeit stammenden nordischen Felszeichnungen
gibt es sowohl Sonnenscheiben , wie geknickt erhobene
Arme . Hier wird verwiesen auf

Oscar Almgren , Nordische Felszeichnungen als religiöse
Urkunden , 1934 .