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Jahrtausends S. 201 : Die Weiterbesiedlung der römischen
Kastelle , Vici und Villae nach dem Rückzug der Reichsverwaltung
, die Weidemann anhand der Münzspektren und
der freigeformten Keramik nachweisen kann , braucht nicht
auf Inbesitznahme durch Alamannen zurückzugehen. Die
Vorbevölkerung mag weiter hier gelebt haben. Der Lebensstil
glich sich an , was eine Abschätzung des zahlenmäßigen
Nebeneinander romanischer und germanischer
Siedler kaum möglich macht .
C. Sebastian Sommer in : Archäologie und Geschichte des
ersten Jahrtausends S. 306 : Insgesamt bezeugt der offenbar
anhaltende Münzzufluß den Aufenthalt einer großen
Zahl von Romanen westlich und südlich des Limes .
Helmut Bernhard in : Führer zu archäologischen Denkmälern
in Deutschland, Band 14 S. 184 : In letzter Zeit ist der
starke Anteil spätantiken Geldes zwischen Rhein , Limes
und Donau wieder recht einleuchtend als Zeugnis für verbliebene
Romanen gewertet worden, die in ihren alten
Wohnsitzen weiter ihre Geldgeschäfte getätigt haben .
Hugo Steger in : Römer und Alamannen im Breisgau 1994 S.
273: Die Durcharbeitung des römischen Münzmaterials
rechts des Rheines durch Stribrny ( 1989 ) hat ergeben,
dass nach dem Limesdurchbruch nicht das gesamte Deku-
matland verlorenging. Es kommt vielmehr zu einem Zusammenzug
der provinzialrömischen Bevölkerung auf Inseln
des Fortbestehens .
Wolfgang Seidenspinner, Denkmalpflege in Baden-Württ. 10,
1982 S. 140 : Es gilt heute als weitgehend gesichert, dass
für die ehemals römischen Gebiete an Rhein und Donau in
weit stärkerem Ausmaß mit einem Fortleben sitzen gebliebener
Bevölkerungsgruppen gerechnet werden muß , als
bisher angenommen wurde .
Dafür , dass auch in Sumelocenna ( Rottenburg/N. ) Gallorömer
zurückgeblieben sind , gibt es viele Anhaltspunkte ( Heft XI S.
15-18 und Heft XIX S. 174 ). Dafür spricht auch , dass sich in
dem nahegelegenen Sülchen ein Königshof befunden hat, wohin
die Gallorömer aus der untergehenden Römerstadt umgesiedelt
worden sind ( Heft XX S. S-8 ). Der Name Sülchen geht auf
Sumelocenna zurück ( Heft XI S. 649-550 ).
Das Fortleben des gailorömischen Kultes
Mit der in der Nachlimeszeit zurückgebliebenen gailorömischen
Bevölkerung hat auch der von ihr ausgeübte Kult weitergelebt.
Das ist ausführlich dargetan worden in der Arbeit :
Das Fortleben des gallorömichen Kults in den Volksüberlie-
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