Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die Sonenscheiben mit den geknickt erhobenen Armen an der Tübinger Jakobuskirche
Tübingen, 2000
Seite: 43
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000a/0051
- 43 -

ren und der sich Weigernde dadurch verrät , dass er noch
Ehrfurcht vor den alten Göttern hat .

Albert Walzer , Württ. Jahrbuch für Volkskunde 1955 S. 116
Anm. 71 : Am 16. 11. 1657 veröffentlichte der kath. Rat zu
Biberach auf Anmahnung des Bischofs von Konstanz ein
Edikt gegen die Wallfahrt zu dem großen Buchsbaum im
Gemeindewald von Westernach . Nachdem vorausgegangene
Verbote nichts genutzt hatten , war der Baum gefällt worden
. Aber die Bevölkerung wallfahrtete zum Stumpf und
legte Opfer nieder .

Frantisek Graus , Volk, Herrscher und Heiliger im Reich der
Merowinger 1965 S. 170 : Das Heidentum der Gallorömer war
bereits s ynkretistisch und bestand aus einem Konglomerat
von keltischen und antiken Vorstellungen , so dass eine Art
Mischreligion entstand, die lokal gebunden war . Gerade
dieses spätantike Brauchtum erhielt sich in den folgenden
Jahrhunderten mit außerordentlicher Zähigkeit und oft mußte
die Kirche nach langem Kampf die Waffen strecken und
sich damit begnügen , alten heidnischen Festen und Bräuchen
ein dürftiges christliches Gewand zu verleihen. So
wie manchmal in der Kunst bildete sich auch im Kult und
besonders im Brauchtum ein christlich-heidnisches Gemengsei
aus , das nach Zeit und Ort verschieden war .
Alfred Weitnauer S. 60 : Die Funkenfeuer wurden nicht nur
im Allgäu und im württ. Oberland , sondern im ganzen
Kerngebiet der Kelten am ersten Sonntag der Fastenzeit
abgebrannt . Wir möchten vermuten , dass die Funkenfeuer
letzte Erinnerung sind an ein altes Brandopferfest, das
einst am Winterende dargebracht wurde , um Fruchtbarkeit
für die Felder zu erlangen .

Zu meinen eindrucksvollsten Erinnerungen aus der Zeit vor dem
ersten Weltkrieg gehört der Funkensonntag . In Friedrichshafen ,
wo damals meine Eltern wohnten , sah man nach Einbruch der
Dunkelheit jenseits des Bodensees auf den Bergen des Schweizer
Ufers die Funkenfeuer aufleuchten , eines nach dem andern. Bei
diesem Anblick empfand ich , obwohl noch Kind , eine heilige
Scheu .

Das Fortleben der alten Formenwelt

Hier kann verwiesen werden auf die Arbeit :

Spuren keltischen und gallorömischen Kultes in den Bildwerken
der romanischen Kirchen Südwestdeutschlands ( Heft
XXI S. 193-221 )

mit folgenden Abschnitten:

I. In christlicher Zeit weiter verehrte heidnische Bildwerke


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000a/0051