Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die Sonenscheiben mit den geknickt erhobenen Armen an der Tübinger Jakobuskirche
Tübingen, 2000
Seite: 44
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
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Varia

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II. In christliche Kirchen eingebaute römische Altäre und Bildwerke

III. Die kirchlichen Verbote

IV. Der Synkretismus

V. Bauplastiken an Kirchen als Verkörperung des überwundenen
Heidemtums

VI. Die gebannten Abgötter

VII. Der apotrop äische Zweck der Bildwerke

VIII. Erklärungsmöglichkeiten für das Fortleben der alten
Formen

IX. Motive keltischer Münzen auf mittelalterlichen Münzen

X. Die scheinbare Primitivität von romanischen Steinplastiken.

Bei den an romanischen Kirchen angebrachten, der alten Formenwelt
entsprechenden Bauplastiken gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder hat man alte keltische oder gallorömische Bildwerke,
die erhalten geblieben waren , vielleicht sogar noch verehrt wurden
, im Original eingebaut oder man hat sie als Muster verwendet
und Nachbildungen eingesetzt . Das erstere ist etwa der Fall
bei den an der Kapelle von Belsen angebrachten Bildwerken
( Heft XXIII S. 99-29 ) , das letztere bei den noch zu besprechenden
Bildwerken von Forchtenberg und Mauersmünster .

Zum Fortleben der alten Formenwelt noch folgende Zitate :

Georg Troescher S. 4 : Darum konnten nun die aus einer
Jahrtausende vorher dahingesunkenen , im Volke jedoch
erhalten gebliebenen Gottesvorstellung entstandenen Sonnensymbole
an einer romanischen Kirche angebracht werden,
wobei man sich der wirklichen Bedeutung des Sinnbilds
noch halbwegs bewusst gewesen sein wird .
Georg Troescher S. 37 : Die hier herangezogenen Bildwerke
sind in ihrem wesentlichen Kern sämtlich Sinnbilder religiöser
Ur-phänomene mannigfacher Art , welche schon seit
Jahrtausenden zum gemeinsamen Besitz der Menschen
gehören und in der Ausprägung der bildlichen Formen,
welche sie zuletzt auf keltischem Boden gefunden haben,
in den sorgsam gehüteten Vorstellungen der Völkerstämme
nördlich der Alpen selbst nach der äußeren Christianisierung
noch lange fortlebten .

Alfred Weitnauer S. 65 : Die neue Lehre des Christentums
hat das keltische Volkstum tiefgreifend umgewandelt , aber
nicht ausgerottet . Es bestand weiter , nicht selten von
einem großzügigen Sieger stillschweigend geduldet , vielfach
aber auch dort überdauernd , wo es unterdrückt und
verfolgt wurde . Wenn Keltisches in der Grundschicht unseres
Volkstums bis zum Beginn der Christianisierung
erhalten geblieben war , so hatte es , soweit es "heidnisch"


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