Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die Sonenscheiben mit den geknickt erhobenen Armen an der Tübinger Jakobuskirche
Tübingen, 2000
Seite: 51
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000a/0059
- 51 -

Kaum bekannt , jedoch wichtig in diesem Zusammenhang ist
ein von Emil Bock , Schwäbische Romanik, 1958 gebrachtes
Beispiel aus der Umgebung der Tübinger Jakobuskirche :

Abb. 321 : Säulenkapitell der Kapelle in Schwärzloch mit zwei

übereinanderstehenden Sonnenspiralen .

Von Schwärzloch bringt Eduard Paulus , Die Kunstdenlmäler des
Königreichs Württemberg , Schwarz waldkreis, 1897 S. 401 ein Säulenkapitell
mit kunstvoll angeordneten Spiralen . Hierher gehören
ferner die Sonnenscheiben vom Doktorhof in Tübingen-Pfrondorf,
die , um den Gedankengang nicht zu lange aufzuhalten , im Anhang
II besprochen werden sollen .

Die geknickt erhobenen Arme im frühen und hohen Mittelalter

Für die geknickt erhobenen Arme gibt es Beispiele auch aus der
Reihengräberzeit :

Herwann Dannheimer , Auf den Spuren der Bajuwaren , 1987
S. 25 : Im Gräberfeld von München-Aubing fand sich im
Grab einer jungen Frau ein Brakteaten-Anhänger , der einen
Oranten zeigt , einen bärtigen Mann mit erhobenen Händen .
Man wird diesem Motiv einen symbol-amulettenhaften Charakter
nicht absprechen können .

Georg Troescher S. 3 : Damit versteht man , dass auch in
der merowingischen Zeit Schnallen mit Orantendarstellungen
auftreten , die daneben gleichfalls mit konzentrischen Ringen
ausgestattet wurden , wie dies bezeichnender Weise ebenso
deutlich auf der Grabstele von Fehan in Irland aus der zweiten
Hälfte des 7. Jahrhunderts zu beobachten ist .

Bei den geknickt erhobenen Armen handelt es sich jedoch nicht
um eine Geste des Betens, sondern des Segnens und Beschüt-
zens .

Geknickt erhobene Arme zeigt auch die Figur auf dem wohl aus
dem 9. Jahrhundert stammende Memorienstein von Bingen . Dazu:

Erich Jung S. 360 mit Abb. 146 : Diese Figur hält ebenfalls
die Arme in dieser Weise , im Ellenbogen scharf geknickt,
erhoben.

Bereits in die romanische Zeit gehört die Figur im Rundbogenfries
der Kapelle von Schwärzloch bei Tübingen mit den geknickt erhobenen
Armen . Dazu

Georg Troescher S. 4 : Brustbild eines barhäuptigen unbekleideten
Mannes mit der gleichen Armhaltung und den
gleichen Handgelenkringen wie an der Tübinger Jakobuskirche
.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000a/0059