Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die Sonenscheiben mit den geknickt erhobenen Armen an der Tübinger Jakobuskirche
Tübingen, 2000
Seite: 58
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
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Varia

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menhang der drei eindrucksvoll-einfachen Kreisfiguren mit
der Sonne liegt auf der Hand .

Friedrich Focke , Tüb. Bl. 27 , 1936 S. 55 : Immerhin, das
mittlerweile altmodisch gewordene und auf jeden Fall
höchst unchristliche Gebilde restlos zu verwerfen , hat man
sich auch damals nicht entschließen können. Man verbannte
es an weniger auffallende Stellen und schaden konnte das
Heidenwerk, an dessen Anblick die Umwohner nun einmal
gewohnt waren , jetzt nicht mehr , aber insgeheim mochte
man denken , wie in ähnlichen Fällen das Volk auch heute
noch denkt , dass nämlich am Ende doch etwas Heilsames
dahinterstecken könne .

Jürgen Sydow B S. 52 : Niemand wird leugnen wollen , dass
in der romanischen Bauplastik Deutschlands tatsächlich
zahlreiche Elemente aus der vorchristlichen Kunst und Vorstellungswelt
weitergelebt haben .

Zu den geknickt erhobenen Armen noch folgende Zitate :

Erich Jung S. 353 : Schon die Oberamtsbeschreibung Tübingen
von 1867 deutet die erhobenen Hände um die drei Kreise
als Darstellung einer vorchristlichen Sonnenverehrung .

Erich Jung S. 359 : Nicht in Gebetshaltung erhoben, sondern
in der Haltung des Waltenden und Segnenden sind die mit
goldenen Armbändern geschmückten Arme des Sonnenbildes
in Tübingen.

Erich Jung S. 354 : Die geknickt erhobenen Arme von Tübingen
sind mit Armringen geschmückt. Die Armringe deuten
wohl auf die goldenen Beugen des Tempelschatzes .
Die Arme sind die der waltenden Gottheit , der man die
Ringe dargebracht hat .

Georg Troescher S. 4 : Auch die Kennzeichnung der verehrungswürdigen
Numen durch die erhobenen Arme ist offenbar
gesamtmenschlich und geht gleichfalls in weit entfernte
Zeiträume zurück . Mit Sicherheit läßt sie sich vielfach bei
den schwedischen Felszeichnungen belegen , hier bereits in
Verbindung mit dem durch das Rad dargestellten Sonnensymbol
. Es begegnet uns ebenfalls schon in frühen Epochen
im Bereich des Mittelmeerraumes. Dass das Motiv
auch in merowingischen Schnallen wiederkehrt , wo es für
den Träger gleichfalls eine schützende Wirkung ausüben
sollte , wurde schon oben erwähnt .

Zitate zum Weiterleben der alten Formen finden sich in dem bereits
gebrachten Abschnitt "Das Fortleben der alten Formen weit".


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