http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2000a/0073
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Prozessionskreuz bezeichnet . Man könnte nun annehmen,
dass es sich bei dieser Darstellung um ein Wallfahrtskreuz
handelt, wie es entlang der großen Pilgerstraßen des
Abendlandes in verschiedenen Formen immer wieder gefunden
wird .
Diese Meinung hat viel für sich . Vortragskreuze gibt es seit etwa
1200 ( Die Religion in Geschichte und Gegenwart , 4. Band
i960 Sp. 47 ) .Es ist wahrscheinlich , daß diese Kreuze auch bei
Wallfahrten vorausgetragen worden sind . Dazu
M. D. Knowles , Geschichte der Kirche , Band II 1971 S. 246 :
Wie in den letzten Jahren nachgewiesen wurde , trugen die
Wallfahrten mehr als alle anderen Faktoren dazu bei , dass
sich liturgische und Andachtspraktiken, architektonische ,
bildhauerische und dekorative Formen und Motive verbreiteten
. Das war besonders der Fall auf dem langen Weg nach
Santiago .
Sollte das auch bei den Sonnenscheiben an der Tübinger Jakobus-
Kirche zutreffen ? Man könnte daran denken , dass das Motiv
dazu aus Galicien stammt .
Das Hühnerwunder
Peter Coessler B S. 15 : Auf der Südseite in der Mitte ein
Federtier ( Hahn ) . Forderer , Tüb. Bl. 1937 S. 27 erkennt
darin als Erster , wohl mit Recht , den Rest der Darstellung
des Hühnerwunders aus der Jakobslegende . Die Einritzung
ist in den bereits eingelassenen Stein gemacht worden .
Josef Forderer , den ich noch persönlich gekannt habe , war
Schriftleiter der "Tübinger Chronik".
Krückenkreuz an der Jakobuskirche
Übernommen vom "Schwäbischen Tagblatt"
Dazu
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