Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., Frei 86: M/SCHNEI
Schneider, Wilhelm
Die Sonenscheiben mit den geknickt erhobenen Armen an der Tübinger Jakobuskirche
Tübingen, 2000
Seite: 70
(PDF, 15 MB)
Bibliographische Information
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Varia

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Wolfgang Lipp S. 23 : Es muß nochmals betont werden,
dass ein Jakobsweg im süddeutschen Raum nicht die Eindeutigkeit
haben kann , wie das in Frankreich der Fall ist.
Die großen Handelsstraßen bilden aber eine Art Leitbahn.
Auch ist nicht zu erwarten, dass die Stationen fest bestimmbar
sind . Weit vom Ziel Santiago entfernt , war der
Strom der Jakobspilger auf den einzelnen Straßen doch nicht
so groß , dass Kirchen und Herbergen , Bruderschaften und
Spitäler ganz eindeutig für eine Pilgerfahrt bereit standen
und damit den Weg anzeigen , wie Perlen an einer Schnur .

Auf jeden Fall hat Tübingen an einer alten Reichsstraße, der
späteren Schweizer Straße, gelegen , die sicher auch von Santiago
-Pilgern benutzt worden ist .

Pfarrkirche ist die Jakobuskirche nicht gewesen

Eine Pfarrkirche hat das Recht , die Taufe und die anderen Sakramente
zu spenden und Beerdigungen vorzunehmen . Es kann
kein Zweifel daran bestehen , das die Jakobuskirche keine Pfarrkirche
gewesen ist und stets als Nebenkirche zur Georgskirche
( später : Stiftskirche ) , der Pfarrkirche Tübingens , gehört hat.
Jedoch wurde die Kapelle auf dem Schloß 1482 zur zweiten Pfarrei
in Tübingen erhoben.

Eduard Paulus OAB S. 272 : Graf Eberhard stellte beim Papst
den Antrag , die Schloßkapelle zur Pfarrkirche St. Johannes
und St. Paul zu erheben . Der Papst gewährte diese Bitte.
Die Kirche bekam Tauf stein und Begräbnisrecht .

Dagegen hatte die Jakobuskirche keinen Taufstein :

Eduard Paulus OAB S. 236 : Tauf stein besass die Jakobuskirche
keinen , weil sie nur den Rang einer Kapelle hatte .

Die Jakobuskirche hatte auch nie einen Pleban ( Pfarrer ) . In den
Lib. dec. von 1275 ist lediglich die Georgskirche ( Stiftskirche )
eingetragen . Dazu

Jürgen Sydow B S. 46 : Im Liber decimationis des Bistums
Konstanz von 1275 , dem Register über den damals in der
Diözese eingesammelten Kreuzzug-Zehnten , hatte die Pfarrei
Tübingen das hohe Gesamteinkommen von 187 Pfund
Heller , wovon dem Vikar , der den ortsabwesenden Pfarrer
Konrad von Gundelfingen vertrat , 110 Pfund Heller zustanden
.

Dass die Jakobuskirche keine Pfarrkirche gewesen ist , ist einhellige
Meinung :


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