Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 2001/4932
Schneider, Wilhelm
Überholte Lehrmeinungen zur frühmittelalterlichen Geschichte
Tübingen, 2001
Seite: 41
(PDF, 37 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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und ähnliche Gräber der Attila-Zeit angeführt. Zum Grund des
Goldreichtums dieser Gräber :

Volker Bierbrauer in : Herwig Wolffram und Falko Daim, Die
Völker der mittleren und unteren Donau im 5. und 6. Jahrhundert
, 1980 S. 139 : Dieser Goldreichtum hat weder Vorläufer
im 4. Jahrhundert, noch Nachfolger nach dem letzten
Drittel des 5. Jahrhunderts . Er ist zeitgebunden und auf die
Periode der hunnischen Herrschaft bzw. kurz darnach beschränkt
. Der Hintergrund dieses Goldreichtums ist zweifellos
in jenen immensen oströmischen Tributzahlungen an gemünztem
und ungemünztem Gold zu sehen , die in das Attila
-Reich flössen und damit auch in die Hände jener mit ihm
verbündeten ostgermanischen "Großen", z. B. im Jahr 451
einmalige Zahlung von 432 000 solidi und jährlich 151 000 so-
lidi.

Im Übrigen wird verwiesen auf meine Arbeit :

Der Goldreichtum des Altertums und des frühen Mittelalters
( Heft X S. 185-193 mit Nachträgen in Heft XIX S. 137 ).

Zu diesen Gräbern gehört auch das mit reichen Beigaben und
einem knochenverstärkten Reflexbogen und eisernen dreikantigen
Pfeilen ausgestattete Grab vom Allenberg bei Esslingen-Rüdern, in
dem wahrscheinlich ein alanischer Reiterführer begraben worden
ist. Dazu die Arbeit :

Der Tote vom Allenberg bei Esslingen-Rüdern - ein Alane
( Heft X S. 533-548 ).

Dieser Alane hat wahrscheinlich an dem Winterfeldzug des Königs
Thiudimer 469/70 nach Alamannien auf ostgotischer Seite teilgenommen
. Zu diesem Feldzug die Arbeit

Ostgoten auf der Alb ( Heft III/IV S. 95-152 ).

Zu den "Adelsgräbern" sollen ferner die abseits der Ortsfriedhöfe
angelegten Sonderfriedhöfe gehören . Auf diesen sind jedoch die
Besatzungen von fränkischen Strassenstationen ( von Hermann
Stoll als "Reiterposten" bezeichnet ) bestattet worden. So haben,
wie R. Moosbrugger-Leu ( Ur- und frühgeschichtliche Archäologie
der Schweiz , hrsg. von Walter Drack , 1979 S. 46 ) bemerkt , die
Reihengräber von Basel-Bernerring zu einer fränkischen Strassen-
station gehört. Das Gräberfeld der Strassenstation von Niederstotzingen
fällt durch die über dem Durchschnitt liegende Waffenausstattung
auf. Der mit Lamellenhelm ( Kopfweite nur 53 cm ! )
und Lamellenpanzer ausgerüstete, etwa 20-30 Jahre alte Mann in


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