Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 2001/4932
Schneider, Wilhelm
Überholte Lehrmeinungen zur frühmittelalterlichen Geschichte
Tübingen, 2001
Seite: 59
(PDF, 37 MB)
Bibliographische Information
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Varia

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W. Kerndtner , Heimatkundliche Blätter für den Kreis
Balingen 5, 1958 S. 203 : Burgfelden, heisst es in einer alten
Urkunde , "liegt in den Bergen an einem ungeschlachten
rauen Ort , die Äcker sind mit Steinriegeln
ganz überzogen und liegen mehrerteils öde und wüst".

Kurt Müller , ebenda 4 , 1957 S. 152 : Noch schwieriger
als die Viehwirtschaft ist in den Höhen um 900 m der
Ackerbau. Bodenbeschaffenheit und Witterungsverhältnisse
lassen trotz grössten Fleißes oft den erwarteten
Ertrag ausbleiben.

Nach Friedrich Wacker, Alemannisches Jahrbuch 1976-78 S. 23 beträgt
die Bodengüte bei Burgfelden nur 42, bei Dürrwangen und
Laufen je 55, bei Pfeffingen 60 und bei Ebingen sogar 62.

Besonders schlecht war es in Burgfelden mit der Wasserversorgung
bestellt.

Kurt Müller a. a. 0. S. 152 : Ein besonderes Problem war
für die Burgfeldener seit ältester Zeit die Wasserversorgung
. Die beste Quelle der Hochfläche ist der Sennbrunnen
, der aber 2 km entfernt am mittleren Heersberg
entspringt. Erst seit reichlich 100 Jahren wird Wasser vom
Heersberg in einer Leitung zum Dorfbrunnen geführt.
Vorher musste man das Wasser aus einem Schöpfbrunnen
holen, der sich auf der Brunnenwiese befand . Besonders
ergiebig mag er nicht gewesen sein, denn in ihm
sammelte sich das Sickerwasser, das vom höher gelegenen
Böllat herunterkam und hier zusammenlief. Wie oft
mag dieser Brunnen ausgetrocknet gewesen sein und
dann musste man ins Tal hinab.

Friedrich Wissmann , An der Eyachquelle, Ein Heimatbuch
von Pfeffingen und Burgfelden , 1959 S. 79 : Im
Schnittpunkt der vier Dorf Strassen liegt der alte Dorf-
brunnen, der in trockenen Jahren so oft versiegt. Darum
hat das Dorf eine Hülbe , die sich neben der alten Kirche
befindet. Ein Teil des Dorfabwassers sammelt sich in
derselben. Wenn früher der Dorfbrunnen versagte, musste
das Vieh mit dem Wasser der Hülbe vorlieb nehmen ,
vielleicht gar manchmal auch der Mensch.

So kann nicht daran gedacht werden, dass an der Stelle der wenigen
Häuser , die einst in Burgfelden gestanden haben - im Jahre
1477 waren es außer dem Pfarrer- und dem Frühmessnerhaus
nur noch drei Bauernhäuser - zuvor die weitläufige Anlage eines
Herrschaftssitzes mit zahlreichem Gesinde , den Handwerkern
und den auf Herrenland angesiedelten fronpflichtigen Bauern gestanden
hat. Der Herr hätte sich hier das schlechteste Land ausgesucht
, das es weit und breit gab. Wenn es ihm darum gegangen
wäre, in der Nähe seines Sitzes eine Fluchtburg , etwa die


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