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Schalksburg , zu haben, dann hätte er sich unten im Tal niederlassen
können, so in dem verkehrsgünstig gelegenen Laufen oder
an der Stelle des heutigen, dicht unter der Schalksburg gelegenen
Wannental.
Das "Goldblattkreuz"
In den Nähe des Doppelgrabes der Burgfeldener Kirche - nicht im
Grab selbst - ist ein Goldblattkreuz gefunden worden , das nach
Hans Jänichen ( Der Landkreis Balingen II, 1961 S. 157 ) auf ein
Adelsgrab schliessen lässt. Dieses Kreuz ist zusammengesetzt aus
zwei je 4,5 cm breiten Streifen aus dünnem Goldblech , von denen
der eine durch zwei im anderen Streifen angebrachte Schlitze
gezogen ist ; das Kreuz hängt an einem Kettchen, das aus winzig
kleinen, alternierend goldenen und silbernen Gliedern besteht.
Derartige Kreuze sind noch nie in alamannischen Reihengräbern
gefunden worden. Nach Rainer Christlein ( Die Alamannen, Archäologie
eines lebendigen Volkes , 1978 S. 118) handelt es sich
bei dem Burgfeldener Kreuz um ein Weihekreuz aus Goldblech,
nach Wolfgang Müller ( Helvetia Archaeologica 17, 1986 S. 37 ) um
einen Anhängerschmuck in Form eines Kreuzes . Dieses Kreuz
ist ganz in der Nähe des Altars und damit auch der Heiligenreliquien
gefunden worden. Es ist wahrscheinlich, dass es einst zum
Schmuck des Altars oder des Reliquienbehälters gedient hat. Mit
dem Burgfeldener Kreuz ist ein "Herrschaftssitz" nicht zu beweisen
.
Der Reichtum der Burgfeldener Kirche
Nach Jänichen ( ZWLG 11, 1952 S. 46 ) sollen Kirche und Pfarrer
von Burgfelden eine besondere Stellung gehabt haben , die reiche
Kirche von Burgfelden könne nicht als Dorfkirche verstanden werden
. Der Reichtum der Kirche von Burgfelden ist jedoch damit zu
erklären, dass diese Kirche einen großen Sprengel gehabt hat.
Wilhelm Foth , Besiedlung und frühe Herrschaftsverhältnisse
im Raum von Balingen, Diss. phil. Tübingen 1951
( ungedruckt) S. 87 : Der Reichtum dieser Pfarrei in dem
hoch gelegenen, armen Albort findet eine Erklärung in
dem großen zugehörigen Kirchensprengel, der nach einer
Urkunde von 1451 die Dörfer Pfeffingen, Laufen, Streichen
, Zillhausen und das dabei gelegene, inwischen abgegangene
Aufhofen, den Hof Oberwannental und die
Kapelle auf der Schalksburg umfasste.
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