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-hart zusammengesetzten Personennamen auf . Die Möglichkeit ,
dass die Träger dieser Namen miteinander verwandt gewesen
sind, ist also recht gering . Auch Gerd Teilenbach , ZWLG 15, 1956
S. 170 warnt davor , die Namensgleichheit als ausreichendes Beweismittel
anzusehen, denn sie komme hundertfältig auch da vor,
wo bestimmt kein genealogischer Zusammenhang bestehe.
Die von Fleckenstein angeführten Gründe können somit nicht
überzeugen. Umgekehrt gibt es Gründe, die gegen eine Abstammung
der Weifen von den Grafen Warin und Ruthart sprechen.
Dazu gehört insbesondere eine Stelle aus Thegans Gesta Hludo-
wici imperatoris ( MGH SS 2 S. 596 ), wonach Judith , die Tochter
des Herzogs Weif und zweite Gemahlin Ludwigs d. Fr. , aus
dem edelsten Geschlecht der Baiern war.
Thegan war Kleriker und Chorbischof. Um das Jahr 825 stand er
in geistigem Austausch mit Abt Tatto vom Kloster Reichenau und
dem jungen Walahfrid Strabo . Von Letzterem , dem sicher die
alamannischen Verhältisse und die Herkunft der Weifen bekannt
gewesen sind , wird Thegans Werk als "wahrhaftig" bezeichnet.
Vielleicht stammt Thegans Wissen von der Herkunft der Weifen
gerade von Walahfrid Strabo .
Weitere Gründe für die Glaubwürdigkeit Thegans sind in Heft
III/IV S. 410-414 zusammengestellt , worauf verwiesen werden
kann . Hier nur noch einige Zitate:
W. Wattenbach , Deutschlands Geschichtsquellen im
Mittelalter , 1. Band , 6. Aufl. 1893 S. 209 : In der Form
sehr unvollkommen, gewährt Thegans Vita Hludowici
imperatoris uns doch einige gute Nachrichten. Walahfrid
lobt , indem er die Mängel des Ausdrucks mit der seelsorgerischen
Tätigkeit Thegans entschuldigt , gerade die
Wahrhaftigkeit desselben.
Ernst Tremp , Studien zu den Gesta Hludowici imperatoris
des Trierer Chorbischofs Thegan 1988 S. 90 : Thegans
Gesta Hludowici berichten selbständig über die Ereignisse
der Zeitgeschichte, kaum unter Benutzung schriftlicher
Quellen und vor Allem unabhängig von der offiziellen Historiographie
der fränkischen Reichsannalistik. Daher
können die Gesta als eine insgesamt zuverlässige und
wichtige Geschichtsquelle für das Zeitalter Ludwigs d.
Fr. gelten.
Ebenda S. 91 : Thegan bietet insbesondere eine historisch
zuverlässige , von den zu seiner Zeit in Mode gekommenen
gelehrten Fiktionen freigebliebene Genealogie der Ka-
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