Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 2001/4932
Schneider, Wilhelm
Überholte Lehrmeinungen zur frühmittelalterlichen Geschichte
Tübingen, 2001
Seite: 88
(PDF, 37 MB)
Bibliographische Information
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Varia

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Der St. Galler Mönch Notker der Stammler hat Karl den Großen ,
der eine Alamannin zur Frau erhoben hatte, in seiner Karlsvita
bewundert.

Auch die Baiern waren längst in das fränkische Reich eingegliedert
. Der Stamm der Baiern ist wahrscheinlich erst unter der
fränkischen Herrschaft entstanden und zusammengewachsen.
Auch die bairischen Herzöge, die wahrscheinlich burgundischer
Herkunft waren, sind Amtsträger der fränkischen Könige gewesen.
Zur Stellung des letzten Baiernherzogs , Tassilos III. :

Kurt Reindel , Handbuch der bairischen Geschichte,
hrsg. von Max Spindler 1981 I S. 167 : Die Herrschaft des
letzten Agilolfingers, Tassilos III. , begann ganz im Zeichen
der Abhängigkeit von den Franken. Wahrscheinlich
741 geboren, hat er im Jahre 748 , nach dem Tode seines
Vaters Odilo , unter der Hoheit seines Oheims, des fränkischen
Hausmeiers Pippin, und der Vormundschaft seiner
Mutter Hiltrud seine Herrschaft angetreten. Nach dem
Tod seiner Mutter im Jahr 754 scheint Pippin selbst die
Vormundschaft innegehabt zu haben . Im Jahr 756 nahm
Tassilo am Feldzug Pippins gegen die Langobarden teil
und im folgenden Jahr leistete der jetzt 16jährige Tassilo
Pippin und seinen beiden Söhnen den vassallitischen
Lehnseid. Diese Lehnsbildung sollte hinfort die Grundlage
der Beziehungen zwischen den Franken und den Baiern
werden.

Ebenda S. 174 : Im Jahre 781 lud Karl den Herzog nach
Worms ein . Als Tassilo sich nicht einfand, unternahm
Karl , mit drei getrennten Heeresgruppen operierend , einen
Feldzug nach Baiern . Doch ehe es überhaupt zur
Schlacht kam, musste Tassilo kapitulieren, da sein Adel
ihm die Gefolgschaft versagte . Tassilo musste darauf
erneut die Lehnshoheit des Frankenkönigs anerkennen.

Karl Bosl , Bayerische Geschichte , 1971 S. 43 : Tassilos
Stellung war auch geschwächt durch die profränkische
Haltung des bairischen Adels . Überhaupt war die Herzogsmacht
im Donau-, Inn- und Salzachtal zusammengeballt
, dagegen schütter im Raum zwischen Lech und Inn,
wo der klostergründende Adel vornehmlich begütert war.

Fulrad hatte also keinen Grund zu einem fränkichen Ausgriff nach
Baiern . Wenn schon, dann hätte er seinen Zellen bis an den Inn
vorschieben können und müssen.

Schließlich ist die Gründung von kirchlichen Zellen kein Mittel zur
Eingliederung eines Landes gewesen. Zu diesem Zweck hatten die


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