Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 2001/4932
Schneider, Wilhelm
Überholte Lehrmeinungen zur frühmittelalterlichen Geschichte
Tübingen, 2001
Seite: 99
(PDF, 37 MB)
Bibliographische Information
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Varia

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Ingo Stork , Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg
1991 S. 182 : Die im späten 6. Jahrhundert einsetzende
Siedlung wird im Süden von einem auf 195 m Länge durchgehend
nachgewiesenen seichten Graben begrenzt, der als
Dorfbegrenzung anzusehen ist. Nach Westen ist noch keine
Siedlungsbegrenzung gegeben, vielmehr erstrecken sich die
Befunde, wie Luftbilder zeigen, noch über 160 m entlang der
Niederterrasse.

Ebenda S. 190 : Derzeit können über 50 ebenerdige Holzbauten
des frühen Mittelalters vollständig oder zum großen Teil rekonstruiert
werden. Die Grundfläche eines Normalhauses mißt
6 x 17 m , es kommen aber sowohl mehr als 20 m , als auch
nur 10-12 m lange Häuser vor. Wie die Auswertung der Phosphatwerte
eines Hauses zeigt, bestätigt sich die Vermutung,
dass es sich um Wohnstallhäuser handelt.

Manfred Rösch , Archäologische Ausgrabungen in Baden-
Württemberg 1992 S. 231 : Insgesamt sind derzeit über 6 ha
Siedlungsfläche mit mehr als 6500 Einzelfunden dokumentiert
und untersucht worden.

In der Nähe dieser Wüstung ist auch ein großes Reihengräberfeld
ausgegraben worden , von dem im nächsten Abschnitt die Rede sein
wird.

Nicht zu den Dörfern möchte ich die frühmittelalterliche stadtähnliche
Siedlung auf dem Runden Berg bei Urach rechnen, die von einer
vorwiegend nichtbäuerlichen Bevölkerung bewohnt worden ist, die
von sitzen gebliebenen Gallorömern abgestammt hat . Letzteres ist
auch anzunehmen bei der großen frühmittelalterlichen Siedlung von
Rottenburg- Sülchen , deren Bewohner im hohen Mittelalter in die
neugegründete Stadt Rottenburg/N. umgesiedelt worden sind ( Heft
XX S. 1-66 ) .

Die Bestattetenzahlen der ReihengTäberfeider

Für die Berechnung der Einwohnerzahl einer Siedlung haben die
ungarischen Anthropologen G. Acsadi und J. Nemeskeri aus der Zahl
der dort Bestatteten eine allgemein anerkannte , komplizierte Formel
entwickelt , wie in Heft VII/VIII S. 26-30 näher dargelegt worden ist.
P. Donat und H. Ulrich haben mit Hilfe dieser Formel bei den einigermaßen
vollständig ausgegrabenen alamannischen Reihengräberfeldern
folgende durchschnittliche Bevölkerungszahl berechnet :

Weingarten 191
Hailfingen 163
Schretzheim 142
Holzgerlingen 126 .


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