Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 2001/4932
Schneider, Wilhelm
Überholte Lehrmeinungen zur frühmittelalterlichen Geschichte
Tübingen, 2001
Seite: 106
(PDF, 37 MB)
Bibliographische Information
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Varia

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Dorfform angelegt sind. Die Ansiedjungen bestanden nicht
weilerartig aus nur wenigen Gehöften.

Georg Waitz II, 1 S. 188 : Auch in den deutsch gewordenen
Gegenden am Rhein und in Schwaben überwiegt entschieden
die dorfmäßige Ansiedlung . In den lateinischen Urkunden
wird vicus oder vilia, in den deutschen dorf oder heim gebraucht
.

Ludwig Schmidt S. 312 : Die Dörfer der Aiamannen werden
in den literarischen Quellen häufig erwähnt. Bei der ersten
Besitznahme, die sich auf die fruchtbaren Ebenen erstreckte,
erfolgte die Besiedlung unter den alten aus der Heimat mitgebrachten
Ideen. Diese beruhten im Wesentlichen auf genossenschaftlicher
Grundlage und entwickelten überall , wo
sie zur Geltung kamen, geschlossene Dörfer und Gemengelage
der Grundstücke.

Karl Bohnenberger , WVjH 9, 1886 S. 17 : In Betreff der Art
und Weise der Ansiedlung ist zu erörtern, ob sie in Gemeinsiedlungen
oder in Einzelsiedlungen geschah. Nach Allem,
was wir über derartige Vorgänge wissen, setzten sich die
Aiamannen in Gemeinsiedlungen fest. Ganze Geschlechter
ließen sich zugleich an einem Ort nieder. Wir haben somit für
die erste Periode Gemeinsiedlungen , "Urdörfer" anzunehmen.

Karl Weller , WVjH N. F. 3, 1894 S. 25 : Eine ausschließliche
Ansiedlungsform war den Aiamannen nicht eigen. In der Regel
ist die Art der Niederlassung durch die Örtlichkeit selbst
entschieden worden. Während in den Ebenen meist Dörfer
mit Feldgemeinschaft angelegt wurden, siedelten sich Einzelhöfe
vorzugsweise in den Gebirgen an. Da nun zunächst
das vorhandene Ackerland von den Aiamannen besetzt wurde
, das fast nur im ebenen Lande lag, so war die Ansiedlung
nach Dörfern weit vorherrschend.

Karl Weller , Besiediungsgeschichte usw. S. 22 : Die herrschende
Form der Siedlung war bei den Aiamannen das
Dorf.

Robert Gradmann , Forschungen und Fortschritte 14, 1938 S.
146 : Für Einzelhof Siedlungen bei der ersten alamannischen
Landnahme spricht gar nichts, aber vieles dagegen. Die
Anlegung von Kleinsiedlungen ist erst bei den Rodungen des
Mittelalters aufgekommen. Die Dörfer des Altlandes sind
regelmäßig sog. "Gewanndörfer" und als solche durch eine
Reihe ebenso merkwürdiger wie altertümlicher Einrichtungen
ausgezeichnet, die alle eine dörfliche Ansiedlung mehr oder
weniger zwingend voraussetzen. Dazu gehört die bedeutende
Größe der Ortsmarkung ( mindestens 400 bis über 2000
Hektar ) und deren feste Umgrenzung , die alijährlich durch
einen feierlichen Umgang gesichert wird, die verhältnismäßig
enge Bauweise der ursprünglich mit einem Etter ( Zaun )
umgebenen Siedlung , das Vorhandensein einer Allmende ,
die eigentümliche Flureinteilung in Gewanne mit schmalen,


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