Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 2001/4932
Schneider, Wilhelm
Überholte Lehrmeinungen zur frühmittelalterlichen Geschichte
Tübingen, 2001
Seite: 115
(PDF, 37 MB)
Bibliographische Information
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Varia

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kerung Englands von 3, 8 Millionen im Jahre 1348 auf 2, 1 Millionen
im Jahre 1430 gesunken ist . Auch sind die übriggebliebenen
Dörfer am Ende der spätmittelaiteriichen Wüstungsperiode nicht
größer, sondern kleiner gewesen . Dazu ein Beispiel :

Wilhelm Abel , Die Wüstungen des ausgehenden Mittelalters,
1976 S. 10 : Das Dorf Könnern, dessen Feldmark nur 9 Hufen
umfasste, wurde um die Mitte des 14. Jahrhunderts
wüst. Die letzten Bewohner zogen vermutlich in das benachbarte
Dorf Niederdodeleben, in dessen Besitz sich später
der größte Teil der Gemarkung von Könnern befand. Die
Einwohnerschaft von Niederdodeleben nahm aber trotzdem
ab , denn vor 1363 weisen die Zinsregister des Dorfes 33
Hofwirte auf , im Jahre 1363 aber nur noch 10.

Gleicher Meinung ist Kurt Scharlau , Blätter für deutsche Landeskunde
93, 1957 S. 89 .Von einer Siedlungskonzentration kann man
also nicht sprechen.

Die großen Urmarken

Bereits im frühen Mittelalter hat es große Gemarkungen . die sog.
Urmarken, gegeben, auf denen schon bald Ausbau- und Rodesiedlungen
angelegt worden sind . Dafür folgende Beispiele :

W. I S. 209 a. 816 : in loco. qui vocatur Werinpertiwilare, qui
videtur esse in marcha Duringas ;

W. II S. 22 a. 844 : in loco. qui nominatur Wickinhusa in
Turingarro marcho;

Cod. Laur. II, 2301 a. 831 : in viiia Burbach in Flaningheimer
marca;

WUB I S. 159 a. 861 : ipsum locum. qui vulgo dicitur Wison-
tessteiga quodque est situm in Griubingaro marco.

Hier handelt es sich um Ausbausiedlungen , die auf den Markungen
alter -ingen- und -heim-Orte angelegt worden waren .

Zur fühmittelaiterlichen Binnenkolonisation bemerken:

Georg Waitz II S. 396 : Die Marken der Dörfer sind nicht
selten von bedeutendem Umfang gewesen und bei fortschreitender
Kultur und dichterem Anbau des Landes ist es
häufig geschehen, dass innerhalb der Mark neue Wohnplätze
entstanden.

Hans Jänichen . Vorträge und Forschungen VII, 1964 S. 218 :
Wie die St. Galler, Lorscher und Fuldaer Urkunden zeigen ,
gab es in Schwaben im 8. und 9. Jahrhundert großräumige


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