Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 2001/4932
Schneider, Wilhelm
Überholte Lehrmeinungen zur frühmittelalterlichen Geschichte
Tübingen, 2001
Seite: 121
(PDF, 37 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2001/0131
- 121 -

Die Dorf mark im frühen Mittelalter

Schon im frühen Mittelalter hat es Dorf marken gegeben. Diese sind
die Wohn-, Flur- und Nutzungsbereiche der Dörfer gewesen.

Ruth Schmidt-Wiegand , "Flur" IS. 75 : Die These von der
Urform genossenschaftlicher Siedlung setzt nicht nur das
Dorf oder eine dorfähnliche Siedlungsweise voraus, sondern
im Grunde auch einen Begriff, der die Siedlungs- und Nutzungsfläche
in ihrer Gesamtheit zu erfassen vermag, wie
dies etwa bei unserem Wort Gemarkung der Fall ist.
Dietrich Benecke , "Flur" II S. 376 : Mit den Begriffen der
Mark und Gemarkung wird das Problem der Siedlungs- und
Wirtschaftsgemeinschaft sowie ihrer rechtlichen und sozialökonomischen
Organisation berührt, das in der älteren Forschung
mit der Vorstellung freier Markgenossenschaften
verbunden war.

Mit dem in den frühmittelalterlichen Urkunden des Klosters St. Gallen
und der anderen Klöster häufig vorkommenden Wort marca ist in
der Regel eine Dorfmark bezeichnet worden .

Friedrich v. Wyß , Abhandlungen zur Geschichte des schweizerischen
öffentlichen Rechts , 1892 S. 9 : Nach den Urkunden
des 8. und 9. Jahrhunderts sind den einzelnen villae regelmäßig
besondere marcae zugeteilt. Unzählige Male kehrt der
Ausdruck "in villa N. N. et in eadem marca" wieder.
Victor Ernst , Die Entstehung des deutschen Grundeigentums
, 1926 S. 32 : Schon in unseren ältesten Quellen wird die
Aufteilung des Landes in Markungen der Dörfer als vorhanden
und gegeben, als etwas Selbstverständliches vorausgesetzt
. Die Lage eines Grundstücks wird von Anfang an in
der Regel nach der Dorfmark bezeichnet, zu der es gehört.
Die Allgemeinheit , mit der dies überall geschieht, weist auf
einen weit zurückliegenden, althergebrachten Zustand hin.
Dabei steht die Markung von Anfang an in enger Verbindung
mit dem Dorf, dessen Namen sie trägt. Dorf und Markung
gehören zusammen und bilden ein Ganzes.
Rudolf Kötzschke Allgemeine Wirtschaftsgeschichte des
Mittelalters 1921 S. 216 : In karolingischer Zeit ist die "Mark"
in hunderten von Fällen klar bezeugt als ein Bereich , in
dem ein bäuerlicher Hauptort lag. sehr oft mit kleinen Nebenorten
.

Hans Jänichen, Vorträge und Forschungen VII, 1964 S. 28 :
Wie die St. Galler, Lorscher, Fuldaer Urkunden und Kopial-
bücher lehren, gab es in Schwaben im 8. und 9. Jahrhundert
großräumige Marken, innerhalb derer nicht nur die namengebenden
Hauptorte, sondern auch kleinere Außensiedlungen
lagen.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2001/0131