Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TM 2001/4932
Schneider, Wilhelm
Überholte Lehrmeinungen zur frühmittelalterlichen Geschichte
Tübingen, 2001
Seite: 136
(PDF, 37 MB)
Bibliographische Information
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Mit den widersprüchlichen Meinungen von K. S. Bader habe ich
mich ausführlich auseinandergesetzt in der Arbeit :

Karl Siegfried Bader und die Lehre von der älteren deutschen
Markgenossenschaft ( Heft XIV S. 533-567 ).

Hierauf kann verwiesen werden . Auch für die Arbeiten von K. S.
Bader gilt, was Werner Rösener ( ZGOR 127, 1979 S. 21 ) bei einem
Großteil der heutigen deutschen Agrargeschichtsforschung beanstandet
, nämlich die fehlende Gesamtkonzeption, die Diskrepanz
der Ansätze und Methoden , die Einseitigkeit der Fragestellung
und die ungenügende theoretische Grundlage.

Gewannflur und Gemengelage

Bei der Dreifelderwirtschaft zerfallen die drei Zeigen in eine kleinere
oder größere Anzahl von Gewannen . Die Gewanne wiederum
sind in schmale Ackerstreifen aufgeteilt. Zur Gewannflur :

Georg v. Below , Probleme der Wirtschaftsgeschichte, 1920 S.
28 : Die Ackerflur eines Dorfes setzte sich aus einer Mehrzahl
von Gewannen ( von "gewinnen", d. h. für den Anbau
gewinnen ) zusammen. Grundsätzlich in jedem Gewann
erhielt das Gemeindemitglied durch das Los je einen Ackerstreifen
.

Robert Gradmann , Süddeutschland I, 1 , 1931 S. 77 : Die Flur
der Gewanndörfer ist in eine große Zahl von Abteilungen,
sog. Gewanne , zerlegt und jedes Gewann ist wieder in eine
größere Zahl von schmalen, langgestreckten Ackerstreifen
zerschnitten, die in der Regel an ebenso viele einzelne Dorf-
genossen verteilt sind. Es herrscht Gemengelage und Flurzwang
.

Robert Gradmann , ZWLG 7, 1943 S. 37 : Eine derartig zerschnittene
Abteilung bezeichnet man als Gewann ( in
Schwaben wohl richtig als "Gewand" , vom Wenden des
Pfluges ) . Die Abmessungen können verschieden sein. Es
gibt Gewanndörfer mit sehr großen , andere mit auffallend
kleinen Gewannen.

Ebenda S. 36 : Das alleinige Herrschaftsgebiet der Gewanndörfer
sind das Unterland und die Schwäbische Alb . Im
nördlichen Alpenvorland treten sie ebenfalls noch zahlreich
auf , ebenso in den fränkischen Muschelkalktälern. Überall
gehen sie mit den Ortsnamen auf -ingen und -heim aufs
engste zusammen. Sie fehlen dagegen im Schwarzwald und
in der Keuperiandschaft. Die Zugehörigkeit zu den altbesiedelten
Landschaften ist mit Händen zu greifen.

D. Werkmüller , HRG I S. 220 : Die Einteilung des dörflichen
Anbaulandes in Gewanne findet sich vor Allem in Gebieten,
in denen die Dreifelderwirtschaft die vorherrschende landwirtschaftliche
Betriebsform war. Dort wurde die Feldflur in
drei größere Fluren ( Esche, Zeigen ) eingeteilt. Diese Fluren


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