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So nimmt es nicht Wunder, dass viele dieser Fluren früher zur
Allmende gehört haben .
Hans Jänichen a. a. 0. S. 51 : Die Bohle in Ortsnähe waren
Weide- und Ödflachen.
Ebenda S. 40 : Es bestätigt sich die Feststellung, dass viele
Bohle zum Allmendland gehörten ( mit Beispielen ).
Was schließlich die Etymologie betrifft, wird meist angenommen,
dass das Wort Boll , wie das Wort Ball , auf ein altes Zeitwort
mit der Bedeutung "schwellen" zurückgeht.
Kluge-Mitzka, Etymologisches Wörterbuch der Deutschen
Sprache , 20. Aufl. 1967 S. 46 : Urgerman. ball ist eine Erweiterung
der idg. Wurzel bhel, bhol "schwellen" .
Duden , Etymologie 1963 S. 46 : Ball , ahd. bai gehört zu der
idg. Wurzel bhel = schwellen , strotzen, quellen, sprudeln.
Ball ist also der geschwollene , aufgeblasene Körper.
Auch eine Anhöhe "schwillt an" . Ähnlich gebildet ist der Bergname
Lupfen, der auf das Zeitwort "lupfen" = sich erheben zurückgeht
( Heft XI S. 709 ) .
Es gibt aber auch Fluren dieses Namens , bei denen eine andere ,
jedoch ähnliche Deutung in Frage kommt , insbesondere solche,
die in ebenem Gelände liegen . Hier kann man an das auch im
Schwäbischen vorkommende Wort "Bollen" = runder Gegenstand
denken .
Hermann Fischer , Schwäbisches Wörterbuch I S. 637 : Bollen
= runder Körper , Klumpen , Kugel , Schmutzklumpen,
runde Frucht.
Badisches Wörterbuch I S. 286 : Bollen = Klumpen, Knolle .
rundlicher Gegenstand, rundlicher Erdklumpen , große Erdscholle
.
Schweizerisches Idiotikon IV Sp. 1171 : Boil(en) = runder,
kugeliger Gegenstand, kugelige Steine, die in die oberen
Schichten der Jura-Steinbrüche eingebettet sind , Acker-Bollen
, großer, runder Kiesel, wie sie zuweilen in Äckern mit
Kiesgrund begegnen .
Auf dieses Appellativum gehen wohl die Flurnamen Bollenacker
und Bollenösch zurück . Dort gab es entweder große runde Kieselsteine
oder Erdschollen , die nach dem Pflügen nicht so bald
zerkrümelten.
Die Deutung von Hans Jänichen und K. S. Bader
In seinen in ZWLG 22, 1963 S. 29-53 und 24, 1965 S. 169-172 erschie-
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