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in der Form Achalmin erscheint, ist schon damals von dem Chronisten
Ortlieb mit einem an dem Berg vorbeiflies senden Gewässer
in Verbindung gebracht worden. Vor mehr als hundert Jahren hat
der Reutlinger Heimatforscher Theophil Rupp den Namen der
Achalm als "Alm an der Ach" erklärt. Für die Deutung "Ach-Allmend
" sind vor 75 Jahren eingetreten : Der hochverdiente Namen-
forscher Michael Buck und der unvergessene Eugen Nägele
( AVB1. 30, 1918 S. 35 ) . Dafür, dass das Wort Allmend zu Allmen
und Alm verkürzt worden ist , gibt es viele Beispiele. Das Wort
Ach kommt nicht nur in Gewässernamen vor, es hat auch die
allgemeine Bedeutung "Wasser", so dass man bei dem Namen
Achalm auch an "Wasserallmende" denken kann, was gerade bei
der Achalm, an der viele Quellen entspringen, passt. Bei dem so
deutsch klingenden Namen ist eine Deutung aus dem Vorgermanischen
gewiss nicht angebracht . Trotzdem soll nach dem im Jahre
1983 erschienenen Ortsnamenbuch Für den Kreis Reutlingen von
Lutz Reichardt der Name Achalm auf eine indogermanische Wurzel
zurückgehen und "spitzer Berg" oder "Steinberg" bedeuten.
Lochen und Lochenstein
Mit Lochen wird heute das ganze Gebiet um den Lochenstein,
mit Lochenstein der darauf stehende Felsklotz bezeichnet. Der
Name Lochen geht auf das heute nicht mehr gebräuchliche Wort
Lache, Lauche, Loche = Grenzmarke, Grenze zurück. Das ist
schon vor 125 Jahren von dem Germanisten Ludwig Laistner erkannt
worden. Am Lochenstein , einer weithin sichtbaren Landmarke
, stossen noch heute die Markungen der Dörfer Tieringen,
Waldstetten ( seit 1938 mit Weilheim zu Weilstetten vereinigt ) ,
Roßwangen und Hausen a. T. zusammen. Das Lochenstöckli
steht auf der Grenze des Kantons Glarus gegen das Wäggistal,
der Lochenstock, ein Feisklotz, an der Grenze gegen Schwyz.
Dass der Name Lochen schon in einer Urkunde vom 12. 3. 1303 ,
später bei Martin Crusius, bei Merian und noch heute - man geht
auf "die" Lochen oder ist auf "der" Lochen gewesen - gramatika-
lisch in der weiblichen Form erscheint , ist damit zu erklären,
dass auch das Wort Loche = Grenzmarke, Grenze das weibliche
Geschlecht hat . Der von Hans Jänichen mehrfach, auch in der
Beschreibung des Kreises Balingen , vertretenen Meinung , dass
der Name Lochen sowohl nach seinem Wortstamm, wie nach seinem
grammatikalischen Geschlecht nicht in das deutsche Wortge-
füge passe und vordeutsch sei, kann nicht gefolgt werden.
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