http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2001/0192
- 182 -
Auf dem Runden Berg konnten nachgewiesen werden die
Reste der Tätigkeit von Gold- und Silberschmieden, Bronze-
und Eisengiessern, Waffenschmieden, Glasherstellern, Perlen-
und Gagatschneidern und Beinschnitzern. Daneben existierten
die üblichen Handwerker vom Zimmermann über den
Ledermeister bis hin zu den Weberinnen, wie es zahlreiche
typische Werkzeuge anzeigen.
Ursula Koch , Der Runde Berg bei Urach V, 1981 S. 190 : Aus
der Streuung von Rohmaterial , Abfall und Halbfabrikaten
aus Eisen, Bronze und Blei , sowie aus den Werkzeugen
lässt sich ablesen , dass auf der gesamten Bergkuppe zahlreiche
, auf unterschiedliches Material spezialisierte Handwerker
tätig waren.
Weitere Zitate finden sich in Heft XI S. 192-195 und Heft XIX S.
203-207 . Zum Runden Berg als Töpferzentrum :
Bernd Kaschau , Der Runde Berg bei Urach II S. 45 : Bei
der außergewöhnlich großen Menge der auf dem Runden
Berg gefundenen Ware muss mit einem lokalen Töpferzentrum
gerechnet werden.
Annette LöffJer , Reutlinger Geschichtsblätter 30, 1991 S. 314:
Es gelang durch mineralogisch-petrographische Untersuchungen
nachzuweisen, dass die scheibengedrehte Keramik
in der Nähe des Runden Berges in zwei verschiedenen Töpferwerkstätten
hergestellt wurde oder zumindest aus zwei
räumlich verschiedenen Tonlagerstätten stammten .
Die gesuchte Töpferei könnte auf der Albhochfläche unmittelbar
vor dem gratartigen Zugang zum Runden Berg gelegen haben.
Dort findet sich der Flurname "Leimberg" = Lehmberg . Auch
Wasser stand zur Verfügung und zwar bei dem abgegangenen
Rutschenhof. In dieser Gegend wird schon lange eine zur Siedlung
auf dem Runden Berg gehörende Annexsiedlung vermutet . Dazu
noch
OAB Urach 1831 S. 45 : Ein feiner, feuerfester Ton wird zu
Urach an der Hanner- und der Fohlensteige gegraben.
Diese Steigen führen zu beiden Seiten des Runden Berges auf die
Albhochfläche.
Bei den ganz verschiedenartigen, hochspezialisierten Handwerkern
, die es schon in der vorausgegangenen römischen Zeit gegeben
hatte und die es damals auch in dem noch römischen Gebiet
jenseits der Rhein- und Donaugrenze gab, kann es sich nur
um sitzengebliebene Gallorömer gehandelt haben . Dazu
Peter Goessler , WVjH 30, 1921 S. 23 : Ebenso wenig haben
die Alamannen die schutzlos zurückgebliebene Bevölkerung
des Dekumatlandes vernichtet, sondern im Gegenteil erhalten,
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schneider2001/0192