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da sie ihnen in Handel und Gewerbe überlegen und daher
unentbehrlich war .
Siegfried Junghans, Schwaben-Alamannen und Rom, 1986 S.
160 : Selbst ein vermutetes Handwerkerquartier der Siedlung
auf dem Runden Berg mag von Angehörigen der im Land
gebliebenen römischen Bevölkerung bewohnt gewesen sein.
Die Händler , die Münzfunde und die importierte Keramik
Dafür, dass in der spätkaiserzeitlichen Siedlung auf dem Runden
Berg auch Händler gewohnt haben, sprechen die dort gefundenen
byzantinischen Gewichte , die römischen Münzen und die
große Menge an importierter römischer Keramik und an importierten
römischen Glasgefässen.
Zu den Münzfunden :
Rainer Christlein , Der Runde Berg bei Urach I , 1974 S. 22 :
Das Münzspektrum überrascht durch das Überwiegen mittel-
kaiserzeitlicher Bronzemünzen, die dennoch erst nach 260 in
den Boden gekommen sein können. Gefunden wurden Münzen
von Trajan ( 98-117 ) bis Constantin II. ( 335-338 ) .
( Eigene Bemerkung: Diese Münzen waren bis zum Beginn
der Plangrabungen gefunden worden ).
Helmut Bernhard, Führer zu vor- und frühgeschichtlichen
Denkmälern, Band 14 S. 193: Aus den Grabungen von 1967 bis
1984 stammen 39 antike Münzen, davon von Galüenus ( 259
-268 ) 2 , von Tetricus ( 268-273 ) 1 , von Magnentius ( 350
-353 ) 5, von Valens ( 363-375 ) 1 , von Gratian ( 378-385 ) l .
Das Spectrum reicht bis zu einer Prägung für Theodosius II.
( 425-450 ) . Diese "Schiußmünze" zeigt auch links des Rheines
das definitive Ende der Kupferprägung. In letzter Zeit
ist der starke Anteil spätantiken Geldes zwischen Rhein,
Donau und Limes recht einleuchtend als Zeugnis für verbliebene
Romanen gewertet worden . So ist nicht auszuschües-
sen, dass die Prägungen der Galüenus- und Magnentiuszeit
regulären Münzumlauf romanischer Restbevölkerung im Umkreis
des Runden Berges andeuten.
Auf die weiteren in Heft XXI S. 80 gebrachten Zitate kann verwiesen
werden.
Ein Teil der auf dem Runden Berg gefundenen Keramik, insbesondere
die Sigillata , ist kaum an Ort und Stelle hergestellt
worden. Hier kommt Import aus dem damals noch römischen
Gebiet jenseits des Rheines in Frage.
Georg Wotff ( Fundstelle konnte nicht mehr ermittelt werden):
Die an diesen Orten unter germanischer Herrschaft zurückgebliebenen
Romanen trieben Handel mit ihren Landsleuten
jenseits des Rheines und bildeten so die natürlichen
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